Bayern reisen mit Respekt an
3.Liga Unterhachings Trainer Ralph Hasenhüttl sieht den WSV heute auf Augenhöhe. Anstoß im Stadion am Zoo ist um 14 Uhr.
Es ist das Jahr Eins nach Ralf Bucher. Der "Dinosaurier" vom Sportpark Unterhaching beendete im vergangenen Sommer nach 20 Jahren und 310 Partien für die SpVgg Unterhaching seine Karriere. Hätten die Münchener Vorstädter in der abgelaufenen Saison nur einen Punkt mehr geholt, dann hätte der 37-jährige Abwehrspieler noch ein Jahr weiter gemacht. Denn dann wären die Hachinger in die Zweite Liga aufgestiegen und das wäre der krönende Abschluss von Buchers Karriere gewesen, die angesichts keines einzigen Vereinswechsels seit 1989 wie ein Anachronismus erscheint.
Doch Ralf Bucher kommt heute in zivil nach Wuppertal. Nicht, weil er sehen möchte, ob das "Bähnchen" immer noch fährt, wie er die Schwebebahn einst nannte, sondern weil er dem Fußball natürlich treu geblieben ist. Und selbstverständlich auch seinem Verein, für den er nun im Management arbeitet. Für das sportliche ist nach wie vor Trainer Ralph Hasenhüttl zuständig und der musste neben dem Verlust von Bucher auch noch die Abgänge der Namensvettern Oliver Fink (Fortuna Düsseldorf) und Anton Fink (Karlsruher SC) kompensieren.
Ein Aderlass, der einen recht zähflüssigen Start in die neue Spielzeit mit sich brachte. Die ersten vier Begegnungen endeten allesamt unentschieden und deshalb dümpelten die Rot-Blauen im Tabellen-Mittelfeld herum. Doch inzwischen besteht Punktgleichheit mit dem dritten Platz, der zur Teilnahme an den Relegationsspielen für den Aufstieg in die Zweite Liga berechtigt. Woran vor allem Tobias Schweinsteiger, einst Spieler unter Trainer Uwe Fuchs in Lübeck, großen Anteil hat. Dem Bruder von Nationalspieler Bastian Schweinsteiger gelangen bereits zehn Tore.
Den 27-Jährigen ärgerte die jüngste 0:2-Heimniederlage gegen Aufsteiger Heidenheim gewaltig. "Uns muss klar sein, dass es in jedem Spiel nur mit hundertprozentiger Leistung geht." Die verlorenen Punkte sollen nun in Wuppertal zurück gewonnen werden. "Wir wollen drei Zähler, denn nur die bringen uns weiter", sagt Trainer Hasenhüttl. Der 42-jährige Grazer sieht sein Team aber trotz des Tabellenbildes nicht als Favorit. "In dieser Liga sind fast alle Teams auf Augenhöhe, deshalb müssen wir auch in Wuppertal unsere volle Qualität in die Waagschale werfen."
Ob diese mit einem Mini-Etat von nur 3,5 Millionen Euro hergestellte Qualität am Saisonende zum Aufstieg reicht, bleibt abzuwarten. Eines aber steht auch für den Fall fest - ein Comeback von Ralf Bucher wird es nicht geben.