Braun: "Bei dem Thema muss man extrem vorsichtig sein"
Die WZ hat WSV-Profi Marvin Braun, früher beim VfL Osnabrück aktiv, zum aktuellen Wettskandal befragt.
Frage: Beim Zweitligaspiel FCAugsburg gegen den VfL Osnabrück (3:0) soll manipuliert worden sein. Sie haben damals für den VfL gespielt. Ist Ihnen irgendetwas verdächtig vorgekommen?
Marvin Braun: Wir waren in dem Spiel dem Gegner unterlegen. Mehr möchte ich dazu eigentlich nicht sagen. Da muss man extrem vorsichtig sein. Ich kann aber sagen, dass meine Wohnung nicht durchsucht worden ist (lacht). Ich habe mit der Sache absolut nichts zu tun. Überhaupt habe ich in meinem Leben vielleicht fünf Wetten bislang getätigt, bei denen ging es immer um fünf oder zehn Euro. Ich kann mir bei einem Profifußballer nicht vorstellen, dass er für 10000 Euro absichtlich einen Elfmeter verschießt. Sollte sich herausstellen, dass wir wegen dieser Nummer abgestiegen sind, wäre das richtig krass. Ich hoffe, dass dann die Leute zur Verantwortung gezogen werden. Der DFB sollte sein Frühwarnsystem noch einmal überdenken.
Frage: Ist Ihnen bei einem Mitspieler vielleicht eine Spielsucht aufgefallen?
Marvin Braun: Ich habe keine Ahnung, ob jemand daran gelitten hat. Ich hatte in meiner Osnabrücker Zeit nur mit zwei, drei Mitspielern engeren Kontakt. Nach dem Training bin ich nach Hause gefahren. Ich weiß nicht, ob es jemanden gab, der in seiner Freizeit gezockt hat. Das sieht man niemandem an.
Frage: Wann kehren Sie nach Ihrer Rückenverletzung wieder ins Mannschaftstraining zurück?
Marvin Braun: Vielleicht Anfang Dezember. Es geht steil bergauf, nachdem ich drei- bis vier Wochen Stagnation hinter mir habe. Nach Adduktorenproblemen wurde ein leichter Bandscheibenvorfall diagnostiziert. Es war eine kleine Ganzkörperbaustelle, Fehlhaltungen haben sich ergeben. Seit einer Woche bin ich stabil. Ob es für ein Spiel in der Vorrunde reicht, weiß ich nicht. tb