Bei Lübeck-Pleite droht dem WSV ein Punkteverlust

Wenn das Insolvenzverfahren vor Saisonende eröffnet wird, spürt auch der WSV die Konsequenzen - er würde sechs Punkte verlieren.

Wuppertal. Die Fußball-Regionalligisten blicken mit gemischten Gefühlen nach Lübeck. Seit der VfBLübeck am Mittwoch den Insolvenzantrag beim Amtsgericht Lübeck einreichte, wird darüber spekuliert, ob die Norddeutschen die Saison regulär zu Ende spielen können. VfB-Trainer Uwe Fuchs ist vorsichtig optimistisch: "Für die nächsten drei Monate sind die Gehälter der Angestellten über das Insolvenzausfallgeld über die Agentur für Arbeit gesichert. Ich kann ihnen aber nicht sagen, wie schlimm es um den Verein insgesamt bestellt ist und ob die Insolvenz eventuell doch noch vorzeitig eröffnet werden muss", erklärt der frühere WSV-Trainer. Sollte das Insolvenzverfahren vor dem Saisonende eröffnet werden, wovon der vom Amtsgericht eingesetzte Insolvenzverwalter nach erster Prüfung nicht ausgeht, dann würden die Spiele des VfBLübeck annulliert. Der WSV würde damit sechs Punkte verlieren und wäre neben Magdeburg der Hauptleidtragende. Am meisten würde Fortuna Düsseldorf von einer Lübecker Pleite profitieren, denn die Fortuna verlor gegen den VfB in der Hinrunde und das Rückrundenspiel fand noch nicht statt. "Ich werde das hier bis zum Saisonende durchziehen, denn ich fühle mich verantwortlich für die Mannschaft. Ich trinke den Kelch bis zur bitteren Neige aus", versichert Fuchs, der von der kämpferischen Einstellung seiner Spieler beeindruckt ist. "Obwohl es bei uns an allem fehlt, haben wir noch jeden Gegner zum Schwitzen gebracht", berichtet Fuchs mit einem gewissen Stolz. Und fügt hinzu, dass auch er in dieser Extremsituation gelernt habe. "Ich bin ein umgänglicher Mensch geworden", meint Fuchs. Am Samstag wird die Mannschaft des VfB Lübeck um 6.30 Uhr in Richtung Ahlen starten. "Zum Glück kocht uns dort ein Freund Spaghetti, damit wir was ordentliches im Bauch haben", beschreibt Fuchs die minimalen Ansprüche im Lübecker Lager. Mit Lucas Oppermann und Salih Altin stehen zwei vom WSV ausgeliehene Spieler im Lübecker Kader. "Lucas plagt sich leider mit einigen Verletzungen herum, aber Salih Altin hat sich prächtig entwickelt. Da bekommt Wuppertal im Sommer einen guten Spieler zurück", so Fuchs. Für den Trainer ist am Saisonende in Lübeck unabhängig von der Entwicklung Schicht. Wie es für Fuchs dann sportlich weitergeht, ist noch offen.