Blutspende für Regionalliga-Lizenz - doch es fehlt noch mehr Geld
Offene Fragen bleiben bei Personal wie Finanzen.
Wuppertal. Vier Wochen nach dem Rücktritt von Präsident Friedhelm Runge und seinem Rückzug als Sponsor zum 31. März ist beim Wuppertaler SV weiter nicht absehbar, dass sich neue Kandidaten für einen Vorstandsposten finden. „Wenn, dann müssten sie sich schon am Rosenmontag auf der Verwaltungsratssitzung vorstellen“, sagte Sprecher Heiner Düssel. Andernfalls müsse der WSV Ende kommender Woche, spätestens in der Woche darauf, die Einladungen für eine außerordentliche Mitgliederversammlung verschicken, die dann Mitte März stattfinden würde.
„Wir sind mit Hochdruck dabei, dann auch etwas vorstellen zu können, über das abgestimmt werden kann“, sagt Verwaltungsratschef Christoph Strieder. Von außen sei bisher leider auch weiterhin nichts gekommen.
Ebenso drängend ist die finanzielle Lücke, die nach dem 31. März entsteht und laut Strieder mindestens 300.000 Euro beträgt. Auch da sei von möglichen neuen Sponsoren bisher nichts gekommen. Strieder: „Ich habe das Gefühl, alle warten ab, dass andere etwas tun.“ Die Frage, wie es ab dem 30. Juni weitergehen soll, ist ebenso unbeantwortet.
Klasse findet Strieder die jüngste Blutspendeaktion, die Mitglieder angeregt haben, (siehe Kasten), um Geld für die neue Lizenz zu erlösen. Den Lizenzantrag für die Regionalliga hat der WSV bereits gestellt, allerdings noch ohne die bis zum 15. März fällig werdende 35.000-Euro-Bürgschaft hinterlegt zu haben.
Selbst durch das jüngste Heimspiel mit 1529 Zuschauern (davon knapp 1000 zahlende an der Kasse — der Rest Dauer- und Sponsorenkarten) hat der WSV übrigens kein Plus, sondern sogar ein Minus im unteren vierstelligen Bereich gemacht. „Auch bei einem Nicht-Sicherheitsspiel wie gegen Düsseldorf liegt der Punkt, ab dem ein Plus erzielt wird, bei etwa 2000 Zuschauern“, so Düssel, der sich nach dem Düsseldorf-Spiel bei allen Fans für ihr Kommen bedankt hatte.