Ein gelassener WSV-Auftakt

Mit sechs Neuen und „leiser“ Zielsetzung startet der WSV in die Vorbereitung.

Wuppertal. Mit einer völlig unaufgeregten ersten Trainingseinheit ist Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV am Montag in die Vorbereitung auf die neue Saison gestartet. 21 Spieler plus dem wegen einer Mandelentzündung noch pausierenden Kapitän Tom Moosmayer hatte Trainer Hans-Günter Bruns auf den Freudenberg geladen, wo er seine Arbeit noch ohne seinen neuen Co Jörg Jung und nur mit Torwarttrainer Dirk Zimmermann verrichtete. Jung, der erst zum 1. Juli frei ist, schaute wie etwa 50 Kiebitze der rund 70-minütigen Einheit nur zu. Ein Testspiel zehn gegen zehn nach kurzer Aufwärmphase — das war es.

Zuvor hatten sich — noch in der Kabine im Stadion am Zoo — der neue Co-Trainer, der künftige Manager Tobias Gebert sowie Finanzvorstand Lothar Stücker und Sport-Verwaltungsrat Dietmar Grabotin (Präsident Friedhelm Runge ist im Urlaub) der Mannschaft vorgestellt. Die Vorstellungsrunde der neuen Spieler konnte angesichts von „nur“ sechs Neuzugängen deutlich kürzer ausfallen, als in den Jahren zuvor, zumal André Wiwerink ein Rückkehrer ist.

Zu ihm, Robert Mainka, Danny Cornelius, Patrick Polk (holte sein Abi-Zeugnis erst anschließend ab), Jochen Schumacher und Florian Abel gesellte sich außerdem Testspieler Maik Kuta (21/ehemals RWE). Er wäre ein Mann für beide Außenbahnen. Ebenfalls von RWE kommen die jungen Kevin Weggen und Markus Wolf, die zunächst für die U 21 verpflichtet sind.

Dafür sind Ben Abelski und Benjamin Baltes in die Zweite „verbannt“. Beide haben noch Vertrag, ihnen wurde aber bekanntlich nahe gelegt, sich einen neuen Verein zu suchen. „Ich will hier keine Unruhe, deshalb trainieren sie nicht bei uns mit“, sagte Trainer Bruns.

Unruhe durch zu hochgesteckte Saisonziele will man offenbar auch vermeiden, anders als vor einem Jahr, als man aufgrund namhafter Neuzugänge mit der klaren Vorgabe Aufstieg in die Saison gegangen war.

„Wir haben mit den neuen Leuten auf der Co-Trainer- und der Managerposition dokumentiert, dass wir hier ambitioniert arbeiten wollen. Aber ein Saisonziel haben wir nicht genannt“, berichtete Dietmar Grabotin von der Kabinenansprache. „Dass jeder Fußballer möglichst Meister werden will und wir natürlich ganz oben mitspielen wollen, ist für mich selbstverständlich, aber das wollen fünf, sechs andere Teams auch“, so Grabotin.

Trainer Hans-Günter Bruns sieht vor allem die beiden Kölner Teams Fortuna und Viktoria, die sich als Stadtrivalen gegenseitig zu überbieten versuchten, sowie die SF Lotte aufgrund der großzügigen Einkaufspolitik als scharfe Konkurrenten. Er versucht beim WSV den umgekehrten Weg über ein eingespieltes Team.

Mit dem Torhütertrio Christoph Semmler, Basti Sube und Martin Klafflsberger sowie Thomas Schlieter, Felix Haas, Rashid El Hammouchi, Felix Herzenbruch, Robert Fleßers, Jan-Steffen Meier, Marcel Landers, Marco Quotschalla und Torjäger Christian Knappmann stand gestern fast der komplette letztjährige Stamm auf dem Platz.