Feiert Jerat wieder auf der Baustelle?
Die Geschichte könnte sich wiederholen. Schon einmal sind die Wuppertaler aufgestiegen - mit Baustelle und Jerat.
Wuppertal. Fußballer sind abergläubisch. Das können die WSV-Kicker am 36. Spieltag der Regionalliga Nord ruhig sein, denn es gibt einige Parallelen zum letzten Zweitligaaufstieg des WSV in der Saison 1991/92. Wolfgang Jerat heißt der Trainer des WSV - wie damals nach einem dramatischen Kopf-an-Kopf-Rennen mit Rot-Weiß Essen und einer nicht minder spannenden Aufstiegsrunde gegen Preußen Münster und den FSV Salmrohr. Gefeiert wurde der Aufstieg auf einer Großbaustelle im Stadion am Zoo, denn die Haupttribüne wurde Anfang der 90er Jahre zum Rekordpreis von rund 35 Millionen Mark komplett erneuert. Wegen diverser Verzögerungen in der Bau- und Planungsphase konnte die Tribüne erst im Dezember 1993 eingeweiht werden. Ein halbes Jahr später war der WSV schon wieder aus der 2. Liga abgestiegen. Im Aufstiegsjahr 1992 war zumindest ein Ende des Provisoriums (auf der Gegengeraden gab es eine Nottribüne mit 600 überdachten Sitzplätzen) absehbar. Diese Planungssicherheit hat der WSV heute nicht. "Wir werden das Spiel am Samstag abwarten und dann Wünsche beim Spielleiter anmelden. Unser Ziel muss sein, möglichst viele Heimspiele gegen attraktive Gegner in die Rückrunde zu legen", erklärt Manager Thomas Richter. In der 2. Liga wären das der 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach oder der 1. FC Kaiserslautern. Doch auch in der Regionalliga Nord werden Gegner wie RW Essen, Dynamo Dresden oder Fortuna Düsseldorf viele Fans mobilisieren. Am 30. Juni wird zudem im "Aktuellen Sportstudio" die erste Hauptrunde im DFB-Pokal ausgelost. Sollte der WSV einen der großen Favoriten aus dem Lostopf ziehen, dann wird man sich eventuell nach einem passenden Ausweichstadion umsehen müssen. Doch was für eine einzige Partie aus wirtschaftlichen Gründen eine vernünftige Lösung sein kann, funktioniert weder in der 2. Liga noch in der Regionalliga über eine komplette Spielzeit. WSV-Präsident Friedhelm Runge bezweifelt, dass der WSV mit der Baustellensituation auf Dauer konkurrenzfähig bleiben kann. Vizepräsident Harald Hübener kündigte eine neue Gesprächsrunde mit der Stadtspitze an. ab