Frank: „Wir kriegen die Kurve“
WSV am Rande: Der Trainer predigt die Einfachheit des Fußballs und hofft auf mehr Kopfarbeit seiner Spieler.
<strong>Wuppertal. Es sind die immer gleichen Fragen, denen sich ein Stürmer aussetzt, wenn er über einen längeren Zeitraum den Ball nicht im Tor unterbringt. Tobias Damm hat schon lange nicht mehr in der Liga getroffen und deshalb muss er Antworten auf Fragen wie "Woran liegt’s?" oder "Was läuft falsch?" finden. Inhaltlich ist das nicht immer sonderlich ergiebig, auch ein bisschen hilflos. Also antwortet Damm, der in der Liga zuletzt am 26. September (gegen Union Berlin) zwei seiner bislang acht Saisontore erzielt hat: "Nach vorne fehlt uns die letzte Konsequenz. Im Moment müssen wir uns viel erarbeiten. Wir brauchen ein Erfolgserlebnis, so einen Dreckssieg. Dann kommt auch das Selbstbewusstsein zurück."
Ein Dreckssieg, vielleicht mit einem Dreckstor. Egal wie, der Ball muss rein. So wie im Pokalspiel gegen die Bayern, als Damms abgefälschter Ball unerreichbar für Oliver Kahn über die Linie trudelte. Doch dieses Glück hat der WSV-Stürmer in der Liga momentan nicht. Auch, weil er wie am Samstag gegen Emden kaum in die Nähe des gegnerischen Gehäuses kommt, zudem Bälle schlecht verarbeitet und den besser postierten Mitspieler gar übersieht. Konsequenz: Auswechslung nach 63Minuten.
"Tobi ist vom Charakter her ein prima Typ. Aber momentan ist er auch einer, der zu viel nachdenkt", meint Wolfgang Frank. Als ehemaliger Stürmer kann sich der WSV-Trainer gut in seinen Spieler hineinversetzen und rät ihm deshalb: "Der Druck wird in den nächsten Wochen immer größer. Aber er muss das alles lockerer angehen und darf die Dinge nicht krampfhaft erzwingen wollen, um unbedingt ein Tor zu machen."
Um das Team in der aktuellen Situation nicht zu überfordern, predigt Frank die Einfachheit des Fußballs und appelliert an die Cleverness seiner Spieler. "Moderner Fußball heißt für mich nicht nur emotional zu spielen. Man muss auch den Kopf einsetzen. Das ist ein Prozess, den nicht nur Tobi Damm durchmacht, sondern die gesamte Mannschaft", sagt Frank und ergänzt: "Wir dürfen der Mannschaft jetzt nicht einreden, nicht Fußball spielen zu können. Ich bin sicher, dass wir die Kurve kriegen. Ich hab’ sie ja schon häufiger bekommen."
In Sondereinheiten vermittelt Frank den Stürmern sein Wissen und seine Erfahrung. Beim Tabellenletzten Wolfsburg sollte dies am kommenden Sonntag endlich fruchten.