Frust und Durchhalteparolen beim WSV
Regionalliga: Frust bei WSV-Trainer Frank nach dem 0:1 in Babelsberg. Runge glaubt weiter an den Aufstieg.
Wuppertal. Friedhelm Runge fühlte sich auch am Sonntagnachmittag noch hundsmiserabel. Das lag in erster Linie an einem grippalen Infekt. Aber auch die Leistung des WSV beim 0:1 in Babelsberg dürfte noch nachgewirkt haben. Da hatte auch der überzeugende 4:1-Sieg der Oberliga-Mannschaft gegen den KFC Uerdingen nur wenig belebende Wirkung.
"Ich werde in dieser Woche mit der Mannschaft reden, um ihre Meinung zu hören. Ich sehe die Probleme innerhalb der Mannschaft, das hat nichts mit dem Trainer oder dem Umfeld zu tun", analysiert Runge und erwartet Antworten aus dem Kader. "Auf die bin ich gespannt." Während viele WSV-Fans das Thema Aufstieg nach der indiskutablen Leistung in Babelsberg abgehakt haben, gibt sich Runge kämpferisch. "Ich habe den Glauben daran noch lange nicht aufgegeben. Entscheidend ist, welcher Klub Konstanz in seine Leistungen bringen wird."
Dass das der WSV sein könnte, muss nach der abermals spielerisch enttäuschenden Leistung in Babelsberg stark bezweifelt werden. Wieder blieb die Mannschaft den Nachweis schuldig, dass sie noch ein Wörtchen im Aufstiegsrennen mitreden kann. Spielaufbau? Hektisch, konfus, ohne Linie. Torchancen? Dementsprechend so gut wie kaum vorhanden.
SV Babelsberg 03: Busch - Benchenaa (67. Mauersberger), Zenk, Jonelat, Rudolph - Stiefel, Civa, P. Moritz, Prochnow (84. Lukac) - Frahn (88. Neubert), Hartwig.
Wuppertaler SV: Maly - Malura, Stuckmann, Lorenzon, Lejan (83. Heinzmann) - Jerat, Bölstler, Rietpietsch(72. Dogan), Neppe (59.Schulp) - Damm, Saglik.
Eine Niederlage an sich ist kein Grund, um in tiefe Depressionen zu fallen. Doch es kommt immer darauf an, wie sie zustande kommt. Die Handballer des BHC und des LTV haben am Wochenende beste Beispiele dafür geliefert, dass man als Sportler nicht unbedingt als Sieger vom Spielfeld gehen muss, um sich Respekt zu verschaffen. Die Fußballer des WuppertalerSV hingegen haben in Babelsberg nicht nur drei Punkte verloren, sondern vorerst auch den Respekt ihrer eigenen Fans.
Die Bilanz von Trainer Wolfgang Frank ist niederschmetternd. Unter seiner Regie gab es nur einen Zittersieg gegen das dezimierte Tabellenschlusslicht VfL Wolfsburg II. Fünf von 18 Punkten wurden geholt. Schon bei Franks Premiere, dem 0:2 in Düsseldorf, wirkte die Mannschaft verunsichert, leblos und völlig außer Form. Wochen später in Babelsberg das gleiche Bild. Dabei hatte Frank von Wolfgang Jerat eine intakte Mannschaft in einer optimalen Ausgangsposition übernommen. Wenn Friedhelm Runge, Manager Georg Kreß und Frank immer wieder auf die Defizite in der Hinrunde verweisen, dann soll das den Trainerwechsel rechtfertigen. Die entscheidende Frage ist aber: Was läuft seit dem Amtsantritt von Frank schief? Für das Abrutschen in der Tabelle sind schließlich die aktuell handelnden Personen verantwortlich. Und da dürfen sich auch die Spieler angesprochen fühlen.