Glücksgriff in der Winterpause

Nils Fischer hat sich zur festen Größe in der WSV-Abwehr entwickelt. Mit den Wuppertalern kämpft er gegen den Abstieg.

Wuppertal. Nur acht Spiele im Trikot des Wuppertaler SV hat Nils Fischer gebraucht, um sich das Prädikat "Glücksgriff" zu verdienen. Der bis zum Saisonende vom Bundesligisten Arminia Bielefeld ausgeliehene Innenverteidiger hat großen Anteil daran, dass der WSV seit der Winterpause erst vier Gegentore kassierte und nur zwei Spiele verlor.

"Mir war meine Aufgabe in Wuppertal bekannt und mir war auch klar, dass viele Hoffnungen mit dem Transfer verbunden sind. Ich denke, dass der Wechsel für beide Seiten die richtige Entscheidung ist, denn ich bekomme hier Spielpraxis und kann mich sportlich und auch persönlich weiterentwickeln", sagt der 22-Jährige, der sich so klar und sachlich ausdrückt wie er Fußball spielt. Für den WSV hat das Engagement Fischers zurzeit nur einen Haken: Zum Ende der Saison läuft das Ausleihgeschäft mit den Ostwestfalen aus.

Wie es weitergeht? "Ich bin gerne in Bielefeld und ich bin froh, dass ich bei einem Erstligisten bis 2010 unter Vertrag stehe. Die Entscheidung über meine Zukunft wird im Sommer in Bielefeld fallen", sagt Fischer, der in ständigem Kontakt mit dem Bundesligisten steht. Regelmäßig telefoniert er zum Beispiel mit Detlev Dammeier, Geschäftsführer Sport. Vier Bundesligaspiele hatte Fischer auf der Alm bestritten, aber den Abstiegskampf in der 1.Liga traute man dem schlacksigen, schlanken Jungen mit der guten fußballerischen Ausbildung in Bielefeld ohne die nötige Spielerfahrung noch nicht zu.

WSV-Trainer Uwe Fuchs, der mit seiner Familie in Bielefeld lebt, witterte die Chance für den WSV und brachte Fischer mit nach Wuppertal. Beim WSV bildet Fischer nun an der Seite von Mitja Schäfer eine bärenstarke Innenverteidigung, was den "Spähern" anderer Clubs nicht verborgen geblieben sein dürfte. Wenn es für Fischer und den WSV weiter aufwärts geht, dann werden sich am Ende der Saison wohl Interessenten aus der 2.Liga oder gar der Bundesliga melden.

Entwicklungen, über die sich Nils Fischer noch keine Gedanken macht. Für ihn ist der Klassenerhalt mit dem WSV das große Ziel. "Die gute Abwehrleistung war zuletzt der Verdienst der gesamten Mannschaft. Ich denke, dass jeder Spieler begriffen hat, dass es nicht um persönliche Ziele geht, sondern dass für den Verein, die Stadt und eine ganze Region viel auf dem Spiel steht. Wir haben jetzt ein paar gute Spiele abgeliefert, aber davon dürfen wir uns nicht blenden lassen", sagt Fischer bescheiden. Mit dem WSV hat er übrigens noch nicht über die Möglichkeit einer Verlängerung der Ausleihe gesprochen. Ungeduldig ist Fischer deshalb nicht, denn diese Anfrage dürfte sicher bald kommen.