Regionalligia West Heidemanns Solo krönt eine erfolgreiche WSV-Woche
Fußball-Regionalligist besiegt nach Toren von Kramer und Heidemann Düsseldorfs U 23 mit 2:0 und klettert auf Tabellenplatz drei.
Wuppertal. Als nach dem Spiel gegen Fortunas U 23 die Bestätigung kam, dass das Tor zum 2:0 ihm zuerkannt wurde, da gingen die Mundwinkel im ohnehin strahlenden Gesicht von Niklas Heidemann noch weiter nach oben. Es läuft derzeit gut beim WSV-Linksverteidiger und mit ihm bei der gesamten Mannschaft. Mit einem Sololauf über das halbe Feld hatte der schnelle 22-Jährige am Samstag mindestens 90 Prozent Anteil am wohl entscheidenden Treffer, der dem WSV den dritten Sieg in der Englischen Woche und in der Regionalliga-Tabelle nun sogar Platz drei bescherte.
Dabei war zunächst nicht klar, ob der Ball nach Heidemanns Schuss, der von einem Gegenspieler noch abgefälscht wurde, schon die Torlinie überschritten hatte, bevor ihm Torjäger Christopher Kramer noch einen Schubs mitgab. Klar war, dass jeder in der Mannschaft Heidemann sein erstes Regionalliga-Tor, das ihm der Trainer vor dem Spiel noch prophezeit hatte, gönnte. Heidemann verkörpert momentan in fast idealer Weise den schnellen Außenverteidiger, der das bevorzugte 5-4-1-System des WSV so gut funktionieren lässt. „So habe ich etwas mehr Platz für meine Vorstöße“, meinte Heidemann selbst. Beim 2:0 lag das Feld — nachdem er in der eigenen Hälfte in einen Düsseldorfer Pass gelaufen war — praktisch frei vor ihm. „Mich hat keiner angegriffen, da musste ich abschließen“, erzählte der junge Mann höflich und gab Komplimente gleich an die gesamte Mannschaft weiter: „Alle haben ihren Anteil an diesem Sieg.“
In der Tat funktionierte das Kollektiv an diesem Tag hervorragend, so lange die Kraft die aggressive und aufwendige Spielweise zuließ. „Wir haben uns von der Zweikampfstärke des WSV in der ersten Halbzeit beeindrucken lassen“, sagte Düseldorfs Trainer Taskin Aksoy später in der Analyse, monierte aber auch das naive und zu passive Abwehrverhalten seiner Spieler bei den Gegentoren.
Zur ganzen Wahrheit gehörte allerdings auch, dass bei diesen Gegentoren ein ganzer Schuss individuelle Klasse beim WSV hinzukam. Beim 2:0 war es Heidemanns Qualität, beim 1:0 hatte Kapitän Gaetano Manno, der sein vielleicht bestes Spiel in dieser Saison machte, toll vorbereitet. Aus dem Lauf hob er den Ball von der Grundline aus direkt an den zweiten Pfosten, wo Christopher Kramer trotz Bedrängnis souverän einköpfte. Mit seinem bereits achten Saisontreffer, der sechste per Kopf, schob er sich nun allein an die Spitze der Liga-Torschützenliste.
Er scheint derzeit unersetzbar, wurde vor allem von Manno immer wieder gesucht. Dabei darf man nicht vergessen, dass mit Silvio Pagano und Kevin Hagemann dem WSV derzeit zwei wichtige Spieler fehlen, was die Mannschaft aber bisher hervorragend kompensiert. Am Samstag beispielsweise füllte Enzo Wirtz die Rolle rechts in der Fünferkette gut aus und bildete mit Manno eine gefährliche Seite.
Leicht in Schwierigkeiten kam die Mannschaft erst nach einer Stunde, als die Kräfte nachließen. Wäre Kaito Miyatake bei der einzigen hochkarätigen Düsseldorfer Chance nach 64 Minuten nicht freistehend am herausstürzenden Sebastian Wickl gescheitert, wäre es vielleicht noch einmal eng geworden. So brachten die WSV-Spieler den Sieg letztlich souverän nach Hause und dürfen sich nun auf zwei freie Tage freuen, bevor es in die Vorbereitung auf das schwere Spiel in Dortmund geht. Das bildet den Auftakt zur nächsten Englischen Woche mit drei Auswärtspartien. Danach wird man wissen, wo der WSV sich wirklich einsortiert, bevor Spitzenreiter KFC kommt.