Jan-Steffen Meier: „Es hat sich auf jeden Fall gelohnt zu bleiben“

WSV-Eigengewächs Jan-Steffen Meier ist nach längerer Durststrecke jetzt auch gegen Verl (Samstag, 14 Uhr, Zoo-Stadion) gesetzt.

Wuppertal. Auch wenn der WSV zuletzt gegen Siegen und Essen jeweils Unentschieden gespielt hat, gab es zumindest einen Gewinner im Team. Das 20-jährige Eigengewächs Jan-Steffen Meier erhielt vom neuen Cheftrainer Jörg Jung mal wieder die Chance, von Beginn an zu spielen und dankte es mit soliden Leistungen im defensiven Mittelfeld.

„Jan hat gezeigt, wie wichtig er für den Verein noch sein kann“, sagt Jung, der bei seinem Youngster noch viel Potenzial sieht. Schon im Vorjahr galt Meier, der mit Felix Herzenbruch und Bastian Sube aus der ehemaligen A-Jugend verblieben ist, die 2011 den Klassenerhalt in der Bundesliga geschafft hat, als größtes Talent „aus dem eigenen Stall“. Er war aber unter Hans-Günter Bruns zuletzt meist nur Einwechselspieler, weil der auf erfahrenere Akteure setzte. Vor dem Spiel gegen Verl sprach die WZ mit Jan-Steffen Meier.

Ärgern Sie sich noch, weil gegen Essen der Vorsprung verspielt wurde?

Jan-Steffen Meier: Klar, wenn man bis zur 70. Minute mit 2:0 führt und dann noch 2:2 spielt, ist das ärgerlich, andererseits muss man aber auch sehen, dass wir am Ende auch hätten verlieren können.

Die Kulisse war ansprechend, fürchtet man sich als Spieler davor, gegen Verl wieder in ein leeres Stadion zu kommen?

Meier: Klar werden da weniger kommen, aber ich habe doch die Hoffnung, dass viele, die das Spiel gegen Essen gesehen haben, wiederkommen.

Fühlen Sie sich selbst als Gewinner, weil Sie zuletzt wieder von Beginn an spielen durften?

Meier: Für mich hat sich die Situation schon sehr gebessert. Sicher hatte ich auch etwas Glück, dass Robert Fleßers gegen Siegen gesperrt war, aber jetzt habe ich ja auch mit ihm gespielt.

Unter Hans-Günter Bruns waren Sie in dieser Saison meist nur Einwechselspieler. Jörg Jung setzt jetzt auf Sie. Was hat er noch geändert?

Meier: Sein Training ist etwas anders. Er legt viel Wert auf Taktik und gestaltet das Training sehr variabel.

Gefällt Ihnen die Position vor der Abwehr, auf der Sie am Sonntag als einziger Sechser gespielt haben?

Meier: Ja, dort habe ich auch in der Jugend schon häufiger gespielt. Sicher würde ich auch gerne mehr für die Offensive tun können, aber so lange ich spiele, ist mir egal, auf welcher Position.

Sie spielen seit der C-Jugend für den WSV, hat man als Eigengewächs einen besonderen Status?

Meier: Nein. Zumindest nehme ich das nicht so wahr. Wir werden aus meiner Sicht genauso behandelt wie junge Spieler, die von anderen Vereinen kommen.

Sie hatten nach der A-Jugend auch ein Angebot aus Leverkusen, sind aber beim WSV geblieben, warum?

Meier: Ich hatte damals gute Gespräche mit Jörg Albracht und dem damaligen Trainer Kasten Hutwelker, die uns zugesichert haben, dass wir jungen Spieler unsere Chance kriegen. Es hat sich dann auch gelohnt zu bleiben.

Ihr Vertrag läuft noch bis Juni 2013. Gab es schon Gespräche über eine Verlängerung?

Meier: Nein, bisher noch nicht, aber es ist ja auch noch etwas Zeit.

Würden Sie gerne bleiben?

Meier: Ich spiele nun schon so lange für den Verein, da schließe ich natürlich nicht aus, dass ich bleibe und werde mir alles anhören.

Gilt es denn bereits Angebote von anderen Vereinen?

Meier: Bisher nicht.

Welche sportlichen Ziele haben Sie in den nächsten Jahren?

Meier: Sicher möchte ich versuchen, auch noch höher zu spielen als jetzt in der Regionalliga.

Ihr jetziger Trainer hat gesagt, Sie sind noch zu ruhig auf dem Platz. Sehen Sie das auch so?

Meier: Das hat auch mein A-Jugendtrainer schon gesagt. Es fällt mir ein bisschen schwer, da lauter zu werden, weil ich auch privat nicht der Typ dazu bin, aber natürlich arbeite ich daran.

Der WSV-Gegner am Samstag, Verl, hat schon 39 Tore geschossen, da kommt viel Arbeit auf Sie zu, oder?

Meier: Ja, vergangenes Jahr haben wir beide Spiele gegen Verl verloren, da haben wir noch etwas gutzumachen. Verl ist eine starke Kontermannschaft, da müssen wir aufpassen und sollten nicht in Rückstand geraten.