Kastratis Tor rettet die gute Laune
Präsident Friedhelm Runge plädiert für eine eigene Staffel der Nachwuchsteams.
Wuppertal. Am dritten Spieltag der Regionalliga West bekam es der Wuppertaler SV am Freitagabend gegen Arminia Bielefeld II zum ersten Mal in dieser Saison mit einer von zehn zweiten Mannschaften zu tun.
Und wie so oft schon zuvor reichte es für den WSV gegen die Nachwuchsmannschaft eines Erst- oder Zweitligisten nicht für einen Heimsieg.
Mit seinem Ausgleichstreffer zum 1:1-Endstand sicherte Bekim Kastrati in der Schlussphase wenigstens einen Punkt und rettete somit die gute Stimmung rund um den WSV.
Wenn es nach dem Wunsch von WSV-Präsident Friedhelm Runge ginge, dann würden schon ab der Saison 2011/12 die Duelle der ersten Mannschaften gegen die Nachwuchsteams der Vergangenheit angehören. Runge befürwortet einen Antrag des Westdeutschen Fußballverbandes zum Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes Ende Oktober, der vorsieht, die Nachwuchsteams zukünftig in einer eigenen Staffel zusammenzufassen.
Neben dieser sogenannten 2+1-Lösung gibt es einen Antrag aus Bayern, aus derzeit drei Regionalliga-Staffeln acht zu machen. Das würde die Zahl der Derbys erhöhen und Reisekosten einsparen helfen. Allerdings würde der Weg zum Aufstieg in die 3. Liga noch schwieriger, denn es müssten im Anschluss an die Meisterschaftsrunde Aufstiegsspiele bestritten werden.
"Ich bin für die 2+1-Lösung, doch die hat null Chancen, denn die Bundesligisten entscheiden das ganz alleine", sagt Friedhelm Runge. Er werde trotzdem kämpfen, schließlich dürfe man den Kopf nicht in den Sand stecken.
Der Mut zu Veränderungen habe sich bezogen auf den WSV schon ausgezahlt, glaubt Runge. Aus sportlicher Sicht sei es richtig gewesen, nach dem Abstieg eine komplett neue Mannschaft aufzubauen. Die hätte auch gegen Bielefeld einen Sieg verdient gehabt, aber es haperte in der Schlussphase auch am Abschluss.
"Ich habe den Jungs nach dem Spiel gegen Bielefeld Trost gespendet. Die Spieler haben alles gegeben, vielleicht hat uns auch ein Quäntchen Qualität gefehlt. Doch daran arbeiten wir", sagt Runge. Offensichtlich nicht nur auf dem Trainingsplatz, denn Runge denkt laut über die kurzfristige Verpflichtung eines torgefährlichen Stürmers mit Erfahrung aus einer höheren Liga nach. Die Wechselfrist läuft am 31.August um Mitternacht ab, vereinslose Spieler können auch danach noch unter Vertrag genommen werden.
Mit der Aufstellung der Mannschaft hinter dem Team auf dem Platz zeigt sich Runge zufrieden. "Die Aufgaben sind klar verteilt. Und mit Achim Weber haben wir einen Geschäftsführer, der weiß, was 100Euro wert sind." Runge bestätigt die Aussage Webers, dass es im Herbst eine Jahreshauptversammlung geben werde. "Wir wollen unseren Mitgliedern Pläne für Veränderungen erklären, wovon einige nur mit einer Satzungsänderung möglich sind", sagt Runge.
Es soll sich dabei um strukturelle Veränderungen in der Vereinsführung handeln, nicht aber um die Gründung einer Spielbetriebs Gmbh. Die Ausgliederung des Profiteams in eine Spielbetriebs GmbH sieht Runge jedoch langfristig als notwendigen Schritt.