Kein Zweifel an der Qualität des WSV

Für Michael Stuckmann ist die Schlappe in Erfurt abgehakt. Mittwoch ist Union Berlin zu Gast im Stadion am Zoo.

Wuppertal. Ein Spruch machte nach der Schlappe von Erfurt fleißig die Runde im Tal: "Lieber ein Spiel mit 1:5 verlieren als fünf Spiele mit 0:1". Auch Michael Stuckmann versuchte sich nach der Rückkehr aus Thüringen gegenüber seiner Ehefrau mit der naheliegenden Beschwichtigung. "Sie hat mir geraten, ich solle ihr doch bitte solche Sprüche ersparen", berichtete der Defensivspieler schmunzelnd von dem Versuch, das sportliche Debakel im familiären Rahmen aufzuarbeiten.

Futter für das "Phrasenschwein" wollte Michael Stuckmann im Gespräch mit der WZ nicht abliefern, aber er blieb bei seiner im Grundsatz optimistischen Deutungsweise: "Da steckt ja auch Wahrheit drin. Man muss sehen, dass wir zuletzt aus fünf Spielen zwölf Punkte geholt haben. Würde es für uns so weitergehen, dann würde ich mir gerne in jedem fünften Spiel die Packung abholen. Mit einem Schnitt von mehr als zwei Punkten pro Spiel steigt man normalerweise auf."

Heute Abend gegen Union Berlin (Anstoß 19.30 Uhr, Stadion am Zoo) will der WSV unter Beweis stellen, dass sich die Mannschaft nicht so schnell aus dem Konzept bringen lässt. "Wir haben die Fehler von Erfurt analysiert, sind aber nicht stundenlang in Klausur gegangen. Dazu besteht nach meiner Ansicht keine Veranlassung, denn dafür ist es in den Wochen zuvor zu positiv gelaufen. Es besteht überhaupt kein Grund, alles wieder über den Haufen zu werfen. Wir haben in Erfurt als Mannschaft versagt. Da ist es zu billig, dies allein an der Abwehr festzumachen. Zudem sind die Gegentreffer kurz vor und nach der Pause zu sehr ungünstigen Zeitpunkten gefallen. In den Spielen zuvor ist es uns immer gelungen, den Gegner zum richtigen Zeitpunkt zu schocken. Ich erwarte deshalb keine großen Umstellungen."

Erst Dienstagabend absolvierte der WSV das Abschlusstraining. WSV-Trainer Wolfgang Jerat setzt vor dem jeweiligen Spiel die wichtigste Trainingseinheit zumeist genau 24 Stunden vor dem Anpfiff an. "Das kann man sicherlich mit dem Biorhythmus begründen. Für mich ist aber entscheidend, dass die Pause zwischen dem letzten Training und dem Spiel nicht zu groß ist", verrät Michael Stuckmann.

Die so genannte englische Woche mit drei Punktspielen in acht Tagen gegen RW Erfurt, Union Berlin und RW Essen (Samstag, 14 Uhr) sieht er nicht als lästige Quälerei an. "Im Gegenteil, das sind für uns Profifußballer eigentlich die schönsten Wochen im Jahr. Ob die Essener, die kein Mittwochspiel absolvieren, am Samstag im Vorteil sind, wird man erst noch sehen. Für uns ist es sicherlich kein Nachteil, dass wir die Chance haben, schon heute das Spiel in Erfurt vergessen zu machen."

Nur einen Tag nachdem der Wuppertaler SV die Karten für das Spiel der 2. DFB-Pokalhauptrunde in den freien Verkauf gegeben hat, sind die Tribünenkarten vergriffen. "Eventuell kommen noch ein paar Karten aus Berlin zurück", erklärte gestern Spielerobmann Frank Lehnkering gegenüber der WZ. Das Spiel findet am 30. oder 31. Oktober im Stadion am Zoo statt. Heute ab 15 Uhr sind am Fanmobil auf dem Stadionvorplatz noch reichlich Stehplatzkarten für den Pokalschlager gegen den Tabellenzweiten der Bundesliga erhältlich. Außerdem gibt es im Vorverkauf (gültig für die Anreise mit Bussen und Bahnen) Karten für das heutige Heimspiel des WSV gegen Union Berlin.

700 Tickets hat der WSV für das Auswärtsspiel in Essen nachgeordert, die bei Sport Mau erhältlich sind. 1700 Karten wurden bereits abgesetzt. "Wer in Essen dabei sein will, der muss sich im Vorverkauf eindecken. An der Tageskasse wird es für die Wuppertaler Fans in Essen nichts zu holen geben", warnt Frank Lehnkering. Heute Abend hofft der WSV als Spitzenreiter auf eine stattliche Kulisse gegen Union Berlin. Bleibt abzuwarten, wie sich die 1:5-Niederlage auf die Stimmung der WSV-Fans niederschlägt. Eine Zuschauerzahl jenseits der 5000 sollte angesichts der Tabellenführung eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.