Laues WSV-Lüftchen gegen Schalke
Beim 0:3 wurden die Wuppertaler SV für ihre Nachlässigkeiten hart bestraft und spielten ohne Biss.
Wuppertal. Donnergrollen kündigte sich am Samstag nach 90 schwachen Fußballminuten und einer 0:3-Niederlage des Wuppertaler SV gegen die U 23 von Schalke 04 über der friedlichen Mondpalast-Arena im Herner Stadtteil Wanne an. Es war nicht etwa ein Gewitter, was da bei schönem Frühlingswetter heraufzog, sondern der Zorn von Friedhelm Runge.
„Bis auf Bekim Kastrati habe ich heute keinen gesehen, der unbedingt gewinnen wollte“, zürnte der WSV-Präsident, der angekündigt hatte, sich wieder zu 100 Prozent um den Verein kümmern zu wollen. Das sportliche Personal darf das durchaus als Drohung auffassen, wenn es um Verträge für die kommende Saison geht, war sich dessen aber am Samstag offenbar nicht bewusst.
Dem Spielverlauf nach fiel die Niederlage sicher zu hoch aus, zumal der Gast ordentlich begann und der Schalker Führungstreffer unglücklich fiel, als Torwart Sascha Samulewicz einen unplatziert getretenen Freistoßball nach vorne abprallen ließ und Weber abstaubte.
Dennoch musste sich der WSV vorwerfen lassen, ohne Linie und den letzten Biss gespielt zu haben, wenn man von 20 Minuten nach dem 0:2 absah, als die Wuppertaler mit dem eingewechselten Kastrati auf den Anschlusstreffer drängten.
„Für uns wäre es wohl besser gewesen, die englischen Wochen durchzuspielen“, sagte Spielmacher Markus Heppke, dem nach einwöchiger Pause wie vielen seiner Kollegen die Spannung und Spritzigkeit zu fehlen schien. Hinzu kam die holprige Wiese im Herner Sportpark, die Kombinationen erschwerte.
„Aber das galt für die Schalker genauso“, wollte Kapitän Tom Moosmayer keine Entschuldigung gelten lassen. Gegenüber dem 1:0 vor einer Woche gegen Lotte war das Mitwirken des jungen Vaters die einzige Änderung in der Startformation. Von Festigkeit konnte trotz der jüngsten kleinen Erfolgsserie dennoch nicht die Rede sein; insbesondere als Schalke begriffen hatte, dass man das defensive Mittelfeld des WSV nur unter Druck setzen musste, um zu Konterchancen zu kommen.
Als Jerome Assauer nach 70 Minuten und dem schönsten WSV-Angriff über Heppke und Pagano an Unnerstall scheiterte und Schiedsrichter Tobias Reichel auf der Gegenseite auf Elfmeter entschied, war das Spiel gelaufen. Dass Sebastian Zinke klar den Ball gespielt hatte, war unter Pech zu verbuchen, das besänftigte aber den Präsidenten auch nicht.