Mancher Sonsbecker hat den WSV gut in Erinnerung
Beim SV Sonsbeck will der WSV am morgigen Sonntag die Spitze behaupten. Dessen Trainer legte einst Günter Pröpper an die Kette.
Wuppertal. Während der SV Sonsbeck dem ersten Pflichtspielbesuch des Wuppertaler SV entgegenfiebert (Sonntag 14.15 Uhr ), bleibt dessen Trainer Horst Riege völlig entspannt. Der 60-Jährige ist dem kommenden Gegner schließlich schon einige Male begegnet und verbindet zudem ganz besondere Momente seiner Karriere mit ihm. „Gegen den WSV habe ich einst mein erstes Spiel als Profi bestritten. Ich war damals bei Bayer Uerdingen und musste als 18-jähriger Verteidiger gegen Günter Pröpper ran. Wir verloren am 6. Februar 1972 mit 1:4, aber „Meister“ Pröpper hat kein Tor erzielt“, sagte Riege.
Ein Jahr später wollte der WSV das Abwehrtalent verpflichten. Doch der Transfer scheiterte aus einem heute undenkbaren Grund. „Horst Buhtz war sehr eng mit Uerdingens Trainer Klaus Klinkert befreundet. Er wollte ihm einfach keinen Spieler wegnehmen“, erklärte Riege, der dann später auf seinen Trainerstationen bei Preußen Krefeld (1990/91) und Kleve (2000/01) jeweils mit einem Manager namens Dieter Tartemann zusammenarbeitete.
Seit Januar 2010 betreut Riege nun den SV Sonsbeck, schaffte bereits ein halbes Jahr später den Aufstieg in die fünfte Liga und hält den Club aus der Nähe von Xanten dort jetzt schon in der vierten Saison.
„Der ganze Verein freut sich auf den WSV, auch wenn wir normalerweise keine Chance haben dürften. Aber wer weiß, der SC Freiburg hat gegen den FC Bayern München ja auch ein Unentschieden geholt“, sagte Riege, der vor allen Dingen ein guter Gastgeber sein möchte. „Ich habe mir das Spiel des WSV in Ratingen angesehen und die Wuppertaler Fans dabei als absolut positiv erlebt. Daher halte ich die Sicherheitsvorkehrungen für übertrieben. Wir jedenfalls heißen alle Anhänger dieses Traditionsklubs aufs herzlichste im Willy-Lemkens-Sportpark willkommen und hoffen, dass ihnen Bratwürstchen und Bier schmecken.“
Aufpassen muss der WSV allerdings, dass ihm der ungewohnte Kunstrasen und die Torgefährlichkeit von Sonsbecks Stürmer Jesse Weißenfels bekommt. Der steht mit 16 Toren an der Spitze der Oberliga-Schützenliste. WSV-Trainer Peter Radojewski erwartet ansonsten einen tief-stehenden Gegner. „Wir werden mit Kratzen und Beißen versuchen, uns an der Tabellenspitze festzuketten“, verspricht er.