Markus Ortlieb: „Wir wollen gewinnen“
Der defensive Mittelfeldspieler lässt keinen Zweifel daran, dass der WSV in Düsseldorf drei Punkte holen will.
<strong>Wuppertal. "Wir fahren nicht nach Düsseldorf, um dort nur einen Punkt zu holen. Wir wollen gewinnen und sind dafür gut gerüstet." Markus Ortlieb strotzt wie alle anderen WSV-Spieler nach dem Sieg über den VfL Osnabrück vor Selbstvertrauen. Zum alten Westschlager gegen Fortuna werden am Samstag in der LTU-Arena mindestens 15 000 Zuschauer erwartet. "Der Vorverkauf hat nach dem Sieg gegen Osnabrück deutlich angezogen", sagt WSV-Manager Thomas Richter.Mit welchem Fortuna-Spieler er es am Samstag zu tun bekommen wird, ist Ortlieb schlichtweg "wurscht". Es könnte zum Beispiel Markus Anfang sein. Der Fortuna-Regisseur war zuletzt angeschlagen, wurde beim Düsseldorfer 2:2 in Magdeburg erst in der 68. Minute eingewechselt, könnte gegen den WSV aber wieder von Beginn an auflaufen. "Ich schaue kurz vor dem Anpfiff auf den Spielberichtsbogen und mache mir in Gedanken einen Plan. Wichtig ist, dass wir insgesamt wissen, in welchem System Fortuna taktisch agiert", sagt Ortlieb, der zuletzt eine deutliche Leistungssteigerung zeigte. Als Spieler auf der Position sechs im defensiven Mittelfeld hat er die "Zerstörer-Rolle" inne und weiß, dass das nicht unbedingt die attraktivste auf dem Platz ist. "Für die Zuschauer spiele ich nicht sehr auffällig, aber es ist eine wichtige Position, auf der man viel machen kann. Ich gebe die Richtung vor und versuche, gute Bälle in die Spitze zu spielen", sagt der 26-Jährige, der sich im Zentrum des Spiels am wohlsten fühlt. Von schlechteren Leistungen ("mit den Spielen gegen Gladbach und Ahlen war ich nicht zufrieden") lässt er sich nicht runterziehen, sieht eher die gesamte Saison. "Bisher spiele ich die ganz ordentlich."
Mit dem Thema "Vertragsverlängerung" geht er recht unbekümmert um. "Das lasse ich auf mich zukommen. Ich fühle mich wohl beim WSV und bin nicht abgeneigt, zu bleiben. Aber wenn der Verein sagt, wir planen nicht mehr mit dir, dann ist mir das auch wurscht. Ich habe keine Existenzangst."
Dann ist er ohnehin der falsche Adressat für die 100 000 Euro, die es am Samstag in der LTU-Arena zu gewinnen gibt. Ein Sponsor der Fortuna lobt sie aus. Wie der Fan an den Zaster kommen kann, ist noch geheim. Fortuna-Pressesprecher Tom Koster verrät nur so viel: "Es ist ein Halbzeitspiel. Und die Chancen, das Geld zu gewinnen, stehen gar nicht so schlecht."
Ortlieb wüsste schon, was er mit dem Batzen anfangen würde. "Ich würde es in Wertpapieren anlegen." Ein neues Auto müsste es nicht sein, denn seinen Benz, Baujahr 1980, ein Erbstück seines Opas, würde er nicht hergeben. Auch wenn ihn schon einige Leute spontan auf Verkaufsabsichten angesprochen haben.