Stadion am Zoo: Auf der Baustelle rollt der Ball

Samstag (Anstoß 14 Uhr) erwartet der Wuppertaler SV den VfL Osnabrück zum Spitzenspiel der Fußball-Regionalliga.

Wuppertal. Kommende Woche sollen die Erdarbeiten für die neuen Stehtribünen im Stadion am Zoo abgeschlossen werden. Dann wird mit dem Einbau der vorgefertigten Betonstufen begonnen. "Es läuft alles nach Zeitplan", lautet die Auskunft von Angelika Sprenger vom Gebäudemanagement für die Mitglieder des Sportausschusses. So mancher WSV-Anhänger wird heute allerdings mit Ungeduld auf die terrassierten Erdhügel blicken, die in den Wintermonaten in den Kurven aufgeschüttet wurden. Nicht nur das Heimspiel des WSV gegen Regionalliga-Spitzenreiter VfL Osnabrück (Anstoß 14 Uhr) findet auf einer Baustelle statt, sondern vermutlich auch der komplette Rest der Saison.

Ob in der kommenden Spielzeit am Zoo in der Regionalliga oder in der 2. Liga gespielt wird, hat der WSV sportlich selbst in der Hand. Unabhängig von der Ligazugehörigkeit muss allerdings innerhalb von 24 Monaten eine Rasenheizung eingebaut werden. Auch das Flutlicht soll verbessert werden.

Sorgen bereitet vor allem der Rasen, der seit Jahren als regenanfällig gilt und sich trotz des milden Winters in einem ramponierten Zustand befindet. So stand auch die Partie gegen Osnabrück kurz vor einer Absage. Das vermeintlich satte Grün ist an manchen Stellen stark ausgedünnt, an anderen sumpfig und uneben. Weil der Rasen im Winter nicht wächst, lassen sich nur die schlimmsten Schäden reparieren.

Kein Wunder, dass der WSV über Auswege nachdenkt. "Es wäre fahrlässig, wenn wir nicht auch einen Kunstrasen für das Stadion am Zoo in unsere Überlegungen einbeziehen würden. In der dritten Generation ist Kunstrasen eine echte Alternative auch aus wirtschaftlicher Sicht", glaubt Achim Weber, Sportlicher Leiter des WSV. Zahlreiche europäische Spitzenclubs trainieren oder spielen bereits auf Kunstrasenplätzen oder Mischformen aus Natur- und Kunstrasen wie zum Beispiel im Emirates-Stadion von Arsenal London. Die Verletzungsgefahr ist beim aktuellen Stand der Entwicklung nicht größer als auf Naturrasen.

Mit Kosten von 400 000 bis 600 000 Euro muss für einen Kunstrasen der besten Qualität mindestens gerechnet werden. WSV-Trainer Uwe Fuchs spricht sich ebenfalls nicht grundsätzlich gegen Kunstrasenplätze aus. "Wir haben im vergangenen Winter als Gäste des 1. FC Köln auf einem hervorragenden Kunstrasenplatz am Geißbockheim trainiert. Sinnvoll wäre es, wenn wir zeitgleich über eine Lösung für den Nebenplatz des Stadions am Zoo nachdenken würden."

Erbaut Am 5. Oktober 1924 wurde die Mehrzweckanlage vor 30000 Zuschauern eingeweiht. Prunkstück war einst die schnellste Zementbahn der Welt für Radrennen und Steherrennen.

Fassungsvermögen 23067 Zuschauer nach dem Umbau der Stehtribünen. Aktuell fallen die Plätze vor der Gaststätte und in der Gästekurve weg.

Eigentümer Die Stadt ist Besitzer, der WSV Hauptnutzer.