Falsche Vorbilder aus der Bundesliga
WSV-Trainer Uwe Fuchs hofft auf Einsicht der Fans vor dem Spiel gegen Osnabrück
Wuppertal. Zum Ende des Jahres 2006 war der VfL Osnabrück Tabellenführer und der Wuppertaler SV Borussia sein schärfster Verfolger. Nach vier Spielen im neuen Jahr steht Osnabrück noch immer auf dem Platz an der Sonne, aber der WSV ist auf den 9. Tabellenplatz abgerutscht. Das hat Reaktionen und Aggressionen bei den Fans ausgelöst, mit denen die Wuppertaler Spieler auch am Samstag rechnen müssen, sollte es gegen den Spitzenreiter nicht nach Plan laufen.
"Ich persönlich kann mit diesen Anfeindungen umgehen und werde mich davon auch nicht beeindrucken lassen. Doch wir haben junge Spieler im Kader, die in ihrer Laufbahn in dieser Härte noch nicht von den eigenen Fans angegriffen worden sind. Für sie ist es eine neue Erfahrung", erklärt WSV-Trainer Uwe Fuchs.
In seiner Karriere als Spieler mit einigen Stationen bei deutschen und englischen Profiklubs hat Fuchs schon einige Fanreaktionen erlebt. "Sitzblockaden oder offene Aggressionen gegen Spieler und Trainer sind allerdings eine neuere Erscheinung. Die Vorbilder für diese Art von Fanprotesten kommen aus der Bundesliga." Fuchs sieht einen der wichtigsten Gründe in der Diskrepanz zwischen der Lebenssituation der Fans und dem "zum Teil unmenschlichen Gehältern", die inzwischen in der Bundesliga gezahlt würden. In der Regionalliga sieht die Situation für die Spieler dagegen insgesamt weit weniger rosig aus. "Wir haben gegen Mönchengladbach schlecht gespielt und daraus Konsequenzen gezogen. Kritik von den Rängen hat die Mannschaft aber in Ahlen nicht verdient, weil sie kämpferisch alles gegeben hat."
Auch gegen den VfL Osnabrück wird der WSV ans Limit gehen müssen, zumal Torjäger Reichenberger zuletzt in überragender Form war. "Wir spielen nicht gegen den FC Reichenberger. Die Mannschaft hat eine Reihe erfahrener Spieler wie Cichon, Cartus, Chitsulo oder Ennochs. Menga und Aziz haben in dieser Saison einen großen Sprung gemacht. Osnabrück hat aus der verkorksten letzten Spielzeit die richtigen Schlüsse gezogen", glaubt Fuchs.