Wuppertaler SV - KFC Uerdingen Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung nach WSV-Spiel
Weil ein Spieler während der Regionalliga-Partie WSV gegen KFC minutenlang nicht behandelt wurde, ist bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt wegen unterlassener Hilfeleistung eingegangen.
Wuppertal. Mit einem dreistelligen Aufgebot an Kräften hatte die Polizei sich für das Spiel den Wuppertaler SV gegen den KFC aufgestellt. So blieb es trotz der herrschenden Fanrealität abseits des Platzes auch ruhig. An- und Abreise sind bislang störungsfrei verlaufen“, sagte Polizeipressesprecher Stefan Weiand rund eine Stunde nach dem Spiel. Einsätzkräfte hatten die rund 800 Fans auf Krefeld vom Bahnhof Sonnborn bis zum Stadion und auch zurück begleitet. Die Fantrennung habe gut funktioniert, so Weinand.
Auch die Polizei wird sich allerdings noch mit Vorkommnissen im Stadion beschäftigen müssen. Nachdem der Uerdinger Mittelfeldspieler Christian Müller, der nach einem Zweikampf schwer am Kopf verletzt wurde und zwischendurch das Bewusstsein verlor, minutenlang nicht behandelt worden war, erhielt die Polizei eine Anzeige gegen Unbekannt wegen unterlassener Hilfeleistung. „Die Kripo ermittelt jetzt“, sagte Weinand. Rettungskräfte waren zwar zahlreich vorhanden, direkt vor dem Stadioneingang parkten gleich sieben Rettungswagen. Nur im Innenraum gab es zu dem Zeitpunkt des Zusammenstoßes keine Retter. Die nahmen dann erst im Anschluss an den Abtransport des Spielers am Spielfeldrand Platz.
Dem Spieler soll es nach Auskunft von KFC-Trainer Michael Wiesinger in der Pressekonferenz nach dem Spiel besser gehen. Man habe mit ihm im Krankenhaus Kontakt gehabt. Eine Diagnose konnte er allerdings noch nicht nennen. Nach Augenzeugenberichten, hatte der Spieler sich erst erbrochen und anschließend stark geblutet. Betreut wurde er zunächst von Spielern und der medizinischen Abteilung beider Teams, ehe dann nach mehreren, endlos erscheinenden Minuten professionelle Hilfe eintraf. Das Spiel war insgesamt gut zehn Minuten unterbrochen gewesen.
Statement des WSV-Vorstands zum Sanitätereinsatz im Spiel gegen den KFC Uerdingen:
"Zunächst einmal gelten unsere Genesungswünsche Christian Müller. Darüber hinaus haben auch wir mit großem Unverständnis gesehen, dass die erforderliche Trage nicht von den bereitstehenden Sanitätern, sondern von Mitarbeitern des WSV auf das Spielfeld gebracht werden musste. Auch dafür, dass der Notarzt erst mit großer Verspätung bei dem Verletzten war, obwohl mehrere Mitarbeiter des WSV auf die dringende Notwendigkeit seiner Anwesenheit bei Christian Müller hingewiesen haben, ist für uns völlig unverständlich.
Die Verantwortlichen des WSV haben sich direkt mit dem Einsatzleiter in Verbindung gesetzt, um den Sachverhalt möglichst schnell aufklären zu können. Der WSV hat rechtzeitig alle notwendigen Einsatzkräfte bestellt und sie waren auch vor Ort. Dass sie nicht umgehend eingegriffen haben, ist für uns in keiner Weise nachvollziehbar und muss lückenlos aufgeklärt werden. Der WSV wünscht jetzt aber erst einmal Christian Müller alles Gute."