Regionalliga West Der WSV unterliegt dem KFC im letzten Moment

Wuppertal. Vor dem bisher besten Saisonbesuch von 4322 Zuschauern im Stadion am Zoo hat der Wuppertaler SV am Samstag den KFC Uerdingen nicht von der Spitze der Regionalliga West holen können.

Keine Chance für WSV-Torhüter Joshua Mroß beim Führungstreffer für den KFC durch Erb. Der WSV-Keeper zog sich bei dem Zusammenstoß eine Prellung zu. Das Gesicht war nach dem Spiel stark geschwollen.

Foto: samla.de

In einer sehr zähen Partie hielten die Gastgeber gegen die Defensivspezialisten aus Krefeld bis zur 84. Minute ein 0:0, bauten aber in der zweiten Hälfte zunehmend ab und schafften es selbst nicht mehr zur geordneten Offensivaktionen nach vorne zu kommen. Das bestrafte der KFC im Anschluss an eine Ecke und Erb köpfte im harten Luftkampf gegen WSV-Torwart Joshua Mroß zum Siegtreffer ein. Für den WSV, der in der ersten Hälfte noch das Kommando auf dem Feld gehabt hatte, war es nach zwei Auswärts-Schlappen die dritte Niederlage in Folge. Der WSV ist zwar vorläufig noch Sechster, der Abstand bis auf Platz 15 beträgt aber nur noch sechs Punkte.

Am 16. Spieltag empfängt der WSV den KFC Uerdingen im Stadion am Zoo.

Foto: Daniela Ullrich

„Uns alleine gebührt die Ehre Rot-Blau zu tragen“ — rollten die WSV-Fans vor dem Spiel gegen den KFC Uerdingen ein Transparent aus. In der Tat liefen die mit den gleichen Vereinsfarben spielenden Uerdinger in Schwarz-Weiß auf. Beim WSV gab es nur eine personelle Änderung gegenüber dem 0:2 in Wiedenbrück. Daniel Grebe kam für Dennis Dowidat in die Mannschaft. Dafür hatte Trainer Stefan Vollmerhausen das System allerdings variiert, spielte gegen die defensiv erwarteten Uerdinger mit Vierer- statt Fünferkette. Beide Teams begannen vorsichtig, was bei den letzten Ergebnissen nicht verwunderlich war. Mit einem Torverhältnis von 16:8 haben sich die Uerdinger als Defensivspezialisten gezeigt und der WSV war nach zehn Gegentoren aus den vergangenen drei Spielen natürlich auch um Stabilität bemüht. Trotzdem taten die Gastgeber deutlich mehr für die Offensive als der Tabellenführer, hatten nach zwölf Minuten die erste Chance, als Gaetano Manno sich links im Strafraum aber für eine Flanke entschied, anstatt es selbst zu versuchen. Kurze Zeit später war die Partie dann nach einem harten Zweikampf von Peter Schmetz mit Christian Müller lange unterbrochen. Im Luftkampf an der Mittellinie hatte sich Müller offenbar so schwer im Gesicht verletzt, dass er liegenblieb und wohl kurzzeitig auch bewusstlos war.

Nach Spiel WSV gegen KFC: Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung
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Der größte Aufreger der ersten Halbzeit war, dass es minutenlang dauerte, bis Sanitäter zur Stelle waren. Dabei waren genug im und ums Stadion, aber leider offenbar sehr unkoordiniert. Spieler Daniel Grebe war darüber so erbost, dass er einen Retter, als er dann gemächlichen Schrittes auf den Verletzten zuging, mit einem Schubser bedeutete, mal schneller zu gehen. Unfassbar, dass bei einer öffentlichen Sportveranstaltung die Behandlung dermaßen unkoordiniert ablief. Sicher kein Trost für den sichtbar benommenen Müller, dass er tosenden Applaus aller Zuschauer erhielt, als er dann schließlich mit einer Rolltrage vom Platz gefahren wurde.

Entsprechend vorsichtig ging es nach gut zehn Minuten weiter, wobei der WSV dann wieder die erste Chance hatte, als Heidemann nach einem schönen Konter nach rechts flankte, wo Enzo Wirtz den Kopfball aber nicht richtig erwischte. Auf der anderen Seite deutete Marcel Reichwein seine Gefährlichkeit bei einem Schuss aus 25 Metern nach schöner Ballannahme zumindest mal an. Joshua Mroß, der nach Wiedenbrück zum zweiten Mal in dieser Saison im Tor stand, hatte damit allerdings keine Mühe. Zehn Minuten vor der Pause hatte er dann aber etwas Glück, dass Marion Erb nach einer von Marcel Reichwein verlängerten Ecke den Ball im Strafraum nicht richtig traf. Kurz vor dem Pausenpfiff gab es dann noch eine Zufallschance für den KFC, als Daniel Grebe ein Effetball vom Kopf in die Füße von Florian Rüter sprang und der aus zwölf Metern Joshua Mroß prüfte.

Der WSV wurde mit Applaus in die Kabine verabschiedet — und mit der Frage, wer schießt hier ein Tor. Die Wahrscheinlichkeit, dass der den Platz dann auch als Sieger verlassen würde, war schließlich groß. Zunächst machte der KFC dann auch den Eindruck, als ob er gewillt war, mehr für das Spiel zu tun. Florian Rüter und Alexander Bittroff boten sich im Anschluss an Ecken jeweils Kopfballchancen, die Mroß aber sicher vereitelte. Es blieb eine zähe Partie mit vielen Nickligkeiten und so gut wie keinen herausgespielten Torchancen.

Nach 70 Minuten geriet der WSV dennoch ins Schwimmen. Etwas Glück, dass Schiedsrichter Kevin Domnick nach einer harten Attacke gegen Florian Rüter weiterspielen ließ, doch den Ball bekam der WSV dann erst im dritten Versuch geklärt und auch die anschließende Ecke sorgte für Gefahr. Stefan Vollmerhausen reagierte, brachte Davide Leikauf für Kevin Pytlik und stellte auf Fünferkette um, um defensiv wieder stabiler zu stehen, umkehrt auch offensiv mal wieder den ein oder anderen Nadelstich zu setzen. Das gelang allerdings nicht. Stattdessen triumphiert Uerdingen mal wieder mit einem späten Tor. Und dieser Sieg war am Ende nicht unverdient.

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