Mit Enthusiasmus und mehr Demut
Beim WSV richtet sich der Blick auf die kommende Saison.
Wuppertal. Am Ballermann wird’s eng. Nach Abschluss der Saison düsen auch 13 Spieler des WSV am Montag nach Mallorca und lassen es in El Arenal krachen.
Dort können sie auch die Lotter Kollegen trösten, „die mit Platz zwei und unglaublichen 76 Punkten erster Verlierer“ sind, wie es BVB-Trainer David Wagner bei der Pressekonferenz mitfühlend ausdrückte.
Wie man einen Aufstieg am Zoo feiert, machten die jungen Borussen vor. Nur noch mit schwarz-gelben Unterhosen bekleidet und in bierseliger Partylaune stürmten die Spieler die Pressekonferenz und brachten das Podium zum Wackeln.
Die WSV-Spieler zeigten sich von den „Feierbiestern“ recht ungerührt. „Wir können mit der Saison nicht zufrieden sein. Schließlich hatten wir ein anderes Ziel. Aber die Rückrunde mit Platz fünf ist ein kleiner Trost“, sagt Raschid El-Hammouchi.
Einen großen Anteil daran habe Trainer Hans-Günter Bruns. „Ohne ihn wäre es nicht Platz fünf geworden.“ Damit wolle er nicht sagen, dass Karsten Hutwelker, der im September Platz für Bruns machen musste, oder zuvor Michael Dämgen schlechte Trainer gewesen seien.
„Huti hat ein gutes Training gemacht, aber das von Bruns liegt uns mehr“, sagt El Hammouchi. „Er holt das Optimale aus der Mannschaft heraus, die er zur Verfügung hat und versucht nicht, wie seine Vorgänger, unbedingt ein System durchzudrücken, wenn es der Mannschaft nicht liegt.“
Für die kommende Saison sei es wichtig, gleich oben mitzuspielen. „Ich bin sicher, dass Hans-Günter Bruns die Mannschaft noch weiterentwickeln kann“, sagte Präsident Friedhelm Runge. Welch Unterschied gegenüber dem Ende der vergangenen Spielzeit, als das Team am Ende so gut wie in Trümmern lag.
So ganz aufgegeben hat man die Hoffnung noch nicht, dass auch mit Maciej Zieba und Daniel Flottmann, die gerne höherklassig spielen würden, eine Verlängerung noch möglich ist. „Die vielen positiven Erlebnisse in der Rückrunde hat man natürlich im Kopf“, sagte Flottmann. Und Zieba betonte: „Ich fühle mich hier wohl, eine definitive Entscheidung ist noch nicht gefallen.“
Stürmer Christian Knappmann, der sein 30. Saisontor erzielte, Torschützenkönig wurde und von den Fans eine Bildcollage geschenkt bekam, betont, dass der WSV die kommende Saison „mit Enthusiasmus und mehr Demut“ angehen werde. „Wir haben ein internes Ziel, das werden wir aber nicht hinausposaunen. Sonst macht man sich schnell zum Gespött der Liga.“
Nach der Mallorca-Tour trifft sich die Mannschaft am Freitag zum Grillen, ehe es in den Urlaub geht. Am Mittwoch will Trainer Hans-Günter Bruns aber noch zwei oder drei Personalentscheidungen bekanntgeben. tb/gh