Nachwuchstrio aussortiert

Schon vor dem Spiel in Dresden am Samstag ist die Drittligasaison für Bahadir Incilli, Davide Leikauf und Mahmoud Najdi beendet.

Wuppertal. Noch zwei, maximal drei Pflichtspiele stehen für den Drittligakader des Wuppertaler SV auf dem Programm. Samstag will sich der WSV im Saisonfinale der 3. Liga bei Dynamo Dresden (Anstoß 13.30 Uhr) mit einem Sieg den 18. Tabellenplatz sichern, der im Falle des Lizenzentzuges eines anderen Vereins noch den Klassenerhalt bedeuten könnte. In Dresden muss der WSV heute auf eine Reihe verletzter Spieler verzichten (die WZ berichtete). Außerdem fehlen Spieler, auf die der WSV aus "internen Gründen" bis zum Saisonende keinen Wert mehr legt.

Neben Sven Lintjens und Victor Hugo Lorenzón (die WZ berichtete) sind das auch Bahadir Incilli, Davide Leikauf und Mahmoud Najdi. Der Nachwuchsgarde des WSV hätte man durchaus eine Rolle beim Neuaufbau für die kommende Saison zutrauen können. Doch davon kann keine Rede mehr sein. Präsidentenberater Achim Weber schließt den Einsatz der Spieler auch im Pokalspiel bei Rot-Weiss Essen (Dienstag, 19.30 Uhr) und in einem möglichen Pokalfinale gegen Schwarz-Weiß Essen (Mittwoch, 19. Mai) kategorisch aus. Die Trainer seien über diese Maßnahme jederzeit informiert gewesen, zumal die Intention von ihnen ausgegangen sei, ließ Weber durchblicken. Die Gründe werde der Verein nach dem Spiel in Essen offenlegen, kündigte er an.

"Ich bin darüber informiert worden, dass ich nicht mit nach Dresden fahre. Den Grund dafür kenne ich nicht", sagt Davide Leikauf. Er habe mit dem Verein über seine Zukunft gesprochen. "Da war nichts Dramatisches. Ich habe auch keinen anderen Verein. Ich bin fit", sagt Leikauf, der zu Beginn der Saison zu den jungen Hoffnungsträgern des WSV zählte. Diese Rolle nahm in der Schlussphase der Saison Innenverteidiger Bahadir Incilli ein, dem Kontakte zur zweiten Mannschaft von Schalke 04 nachgesagt werden. Mit Mahmoud Najdi trifft es einen der Langzeitverletzten und Pechvögel im Kader.

Im Osten geht die Sonne auf, im Westen geht sie unter. Das hat auch in der Dritten Liga Gültigkeit. Denn während Erzgebirge Aue den Aufstieg in die 2.Liga feiert, müssen mit Borussia Dortmund II und dem WSV die beiden Drittligisten aus Nordrhein-Westfalen den Gang in die Regionalliga West antreten. Der Aufstieg des FC Erzgebirge ist besonders den Fans von Dynamo Dresden ein Dorn im Auge.

Die Anhänger des vorerst letzten WSV-Gegners in Liga Drei können nur schwer damit umgehen, dass dem einstigen Aushängeschild des Ost-Fußballs nun sogar in Sachsen der Rang abgelaufen wird. Da baut sich eine Menge Frust auf, zumal die vergangenen fünf Liga-Spiele nicht gerade zur Verbesserung der Laune beigetragen haben. 0:0, 0:3, 0:2, 0:1 und 0:3 lauteten die Ergebnisse. Seit 482 Minuten konnten die Anhänger des achtfachen DDR-Meisters kein Tor mehr bejubeln.

"Die vergangenen Wochen waren eine einzige Katastrophe. Gegen Wuppertal müssen wir besonders für die Fans einen positiven Saisonabschluss hinbekommen", sagt Torhüter Axel Keller.

Doch die Versöhnung mit den treuen, aber nicht immer unproblematischen Anhängern dürfte gar nicht so einfach sein. Denn am Dienstag verspielte Dynamo durch ein 1:2 beim viertklassigen Chemnitzer FC die Teilnahme am DFB-Pokal. "Ich verspreche im Namen der Mannschaft, dass wir uns gegen Wuppertal zerreißen werden", sagt Kapitän Thomas Hübener. Trotz der Talfahrt sind über 10 000 Karten verkauft worden. "Diese Fans sind einfach nur geil", sagt Geschäftsführer Stefan Bohne.