Noch viel Arbeit im Basislager
Der WSV schlägt den Bezirksligisten SG Welper ohne Glanz mit 3:0 (1:0).
Wuppertal. Die einen haben sich schon am Gipfel versucht, die anderen richten sich gerade erst im Basislager ein.
Den ersten kleinen Schritt auf einem langen, langen Weg brachte der Drittligist Wuppertaler SV mit einem 3:0 (2:0)-Testspielsieg beim Bezirksligisten SGWelper hinter sich.
WSV-Trainer Christoph John bremste nicht nur wegen des holprigen Auftakts jeden Anflug allzu optimistischer Erwartungen im Umfeld seiner Mannschaft.
"Die Spieler haben sich bemüht, aber es wird noch dauern, bis sich die Automatismen eingeschliffen haben. Man hat ihnen die harte Arbeit der ersten Trainingstage angemerkt. Wir werden aber auch zum Saisonstart noch nicht bei 100Prozent sein, denn wir müssen nicht nur einige Spieler einbauen, sondern eine neue Mannschaft aufbauen. Und da spielt das neue Spielsystem nicht einmal die entscheidende Rolle."
Das von John geforderte 4-2-3-1-Spielsystem setzte der WSV vor allem vor der Pause nur ansatzweise beim Spiel in die Spitze durch. Die besten Aktionen ergaben sich zunächst aus dem Zusammenspiel zwischen Stefan Markolf und Jan Hammes über die linke Seite und bei Flanken von Björn Weikl, der als einziger Spieler die komplette Partie absolvierte. Dabei hinterließ der Ex-Siegener einen starken Eindruck.
"Er ist eben ein sehr konstanter Spieler", lobte Dietmar Grabotin den "kommissarischen" Mannschaftskapitän. Durchaus möglich, dass Weikl die Kapitänsbinde auch in Zukunft tragen wird.
Nachdem Dirk Heinzmann vor dem Seitenwechsel den Führungstreffer erzielt hatte, legte Marcel Reichwein mit einem schönen Kopfballtreffer und einem präzisen Schrägschuss ins lange Eck zum 3:0-Endstand nach.
Reichwein und Michael Lejan bildeten im zweiten Durchgang die Flügelzange, während Tobias Damm in der Rolle von Dirk Heinzmann als einziger Spitze wieder einmal das Pech an den Schussstiefeln klebte.
Tore am Fließband dürfen die WSV-Fans aber auch bei einer besseren Chancenauswertung nicht erwarten. Vielmehr ist Geduld gefragt, denn diese Mannschaft hat einen ganz anderen Charakter als in der vergangenen Saison.
"In der zweiten Spielhälfte hat man ganz gute Ansätze gesehen. Natürlich gibt es noch viel Arbeit, aber das ist doch zu diesem Zeitpunkt klar", meinte Sportdirektor Carsten Pröpper zum Abschluss der ersten Trainingswoche wohlwollend.
Gestern durfte die Mannschaft noch einmal eine kurze Atempause einlegen, bevor heute das Trainingslager in Teistungen (Südharz) bezogen wird. Besondere Bedeutung wird dort der Arbeit von Konditionstrainer Thomas Ediger zukommen, denn ein erster Laktattest hat erhebliche Unterschiede im Fitnesszustand der Spieler offengelegt.
"Bei etwa der Hälfte waren die Werte gut, bei der anderen nicht. Außerdem haben einige Spieler Defizite im athletischen Bereich, was ein Test gezeigt hat, der auch bei der Nationalmannschaft angewendet wird", verriet Christoph John. Auch diese Aussage lässt auf viel Arbeit tief unten im Basislager schließen.