Nochmal zum Genießen: Die Energieleistung des WSV
Mit so einem Erfolg haben vermutlich selbst die optimistischsten WSV-Fans nicht gerechnet. Der Verein hatoffensichtlich einen Energieschub bekommen.
Wuppertal. So viel Energie hätten wohl selbst die optimistischsten WSV-Fans ihrer Mannschaft nach dem herben Rückschlag in Bremen nicht mehr zugetraut. Doch mit dem Rücken zur Wand steigerte sich der WSV am Mittwochabend im Stadion am Zoo, glich gegen Energie Cottbus gleich zweimal einen Rückstand aus und feierte nach dem von Mahir Saglik zum 4:3 verwandelten Strafstoß sogar noch den dringend benötigten Sieg.
Es war die erhoffte Energieleistung des WSV, bei der die Mannschaft allerdings vor der Pause wieder eklatante Schwächen in der Defensive offenbarte.
Wie in Bremen begann es nach Maß für den WSV. Zur Freude seiner vielen Fans stand Publikumsliebling Jean Louis Tavarez nach einem Freistoß von Hammes, den Gästekeeper Männel noch abwehren konnte, am langen Eck goldrichtig.
Doch wie in Bremen drehte sich viel zu schnell der Wind. Beim Ausgleichstreffer fühlte sich weder Michael Stuckmann noch André Wiwerink für Schoppan zuständig. Als dann ein Freistoß von Wachsmuth von Bölstler abgefälscht ins Tor rutschte, bahnte sich ein erneutes Debakel an.
Doch selbst in dieser schwierigen Phase entwickelte der WSV Spielfreude und kam zu weiteren Torchancen. Das Entsetzen über den Rückstand mag auf dem Rasen groß gewesen sein, aber es war kein lähmendes Entsetzen.
Und als Tobias Damm nach einem Kopfball von Michael Stuckmann an die Latte am schnellsten schaltete, schien der WSV mit einem 2:2 schon vor der Pause wieder auf Kurs. Allerdings nur wenige Minuten - dann fiel nach dem Strickmuster des ersten Gegentreffers das 2:3 durch Hochscheidt.
WSV-Trainer Wolfgang Frank leitete in der Pause mit den Einwechslungen von Mike Rietpietsch und Victor Hugo Lorenzón die Wende ein. Beide hatten einen weit besseren Tag als Marco Neppe und Tim Jerat erwischt. Dem WSV gelang es nun, die Cottbusser weiter vom eigenen Kasten weg zu halten, was angesichts der bis dahin sehr wackeligen Abwehr nicht die schlechteste Idee war.
Am Ende setzte sich die Mannschaft durch, die die Punkte wohl dringender benötigt. Mahir Saglik schraubte mit einem Abstauber und einem verwandelten Strafstoß (Foul an Rietpietsch) das Punktekonto des WSV auf 51 Zähler hoch.
Der Abstand zu Braunschweig und Magdeburg im Kampf um einen Platz in der 3. Liga beträgt nun wieder fünf Punkte. Ob der WSV noch einmal im Rennen um die 2. Liga eingreifen kann, ist fraglich, denn RWAhlen und RW Oberhausen sind schon um sieben beziehungsweise fünf Punkte davongezogen.