Runge tritt Euphoriebremse
Der WSV-Präsident ist nach wie vor verärgert über die Wechsel-Politik von Trainer Uwe Fuchs und verschärft seine Kritik.
<strong>Wuppertal. 3:1 gegen den VfL Osnabrück gewonnen, jetzt ein 3:1-Sieg bei Fortuna Düsseldorf - der WSV liegt nach einem Tief wieder voll auf (Aufstiegs-)Kurs. Es könnte alles in Butter sein, aber WSV-Präsident Friedhelm Runge tritt (bewusst?) die Euphoriebremse. "Fußball ist ein kurzlebiges Geschäft. Es gilt der Grundsatz "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel". Wir haben nach den Siegen gegen die beiden Spitzenmannschaften nicht alles richtig gemacht. Genauso wie wir bei den Niederlagen gegen den HSV und Gladbach nicht alles falsch gemacht haben", sagt Runge. Auch mit etwas Abstand zum jüngsten Sieg hält er an seiner Kritik zur Wechsel-Politik von Trainer Uwe Fuchs fest. Im Gegenteil, er verschärft sie sogar noch. Was Runge auf die Palme bringt, ist die Einwechslung von Martin Oslislo drei Minuten vor Ende des Spiels bei Fortuna Düsseldorf. "Damit hat ihm Fuchs die 90 Minuten in der Oberliga verbaut. Die hätte Oslislo gut gebrauchen können, um wieder Selbstvertrauen zu tanken. Beim Stand von 3:1 drei Minuten vor Spielende brauche ich keinen Spieler mehr, der Pressing spielt. Stattdessen hätte man Stürmer Paul Fudala bringen können, damit der mal vor 20 000 Zuschauern Regionalligaluft schnuppert", sagt Runge. Oslislo ist nicht unumstritten. Der Neuzugang von Zweitligist Wacker Burghausen, der beim WSV noch einen Vertrag bis 2008 hat, konnte die Erwartungen bislang nicht erfüllen, wurde berechtigterweise zuletzt in Ahlen zur Halbzeit ausgewechselt und spielte gegen Osnabrück gar nicht. Von seinen 23 Einsätzen bestritt er nur drei Partien über 90 Minuten. "Am Anfang der Saison hat er gut gespielt, jetzt schlecht. Man muss fragen, warum er in einem Loch ist. Aber das ist kein Wunder, wenn man so häufig ein- und ausgewechselt wird. Man muss ihm eine reelle Chance bieten, wieder an die Regionalliga heranzukommen. Denn er kann etwas und steht bei uns nicht auf der Abschuss- oder Abgabeliste. Ich will ihn auch über die Saison hinaus bei uns sehen", meint Runge.
Sein Verhältnis zu Fuchs bezeichnet Runge trotz seiner Kritik als "bestens", sieht allerdings verbale Schwächen: "Er hat mehr Wissen als das, was er manchmal von sich gibt", sagt Runge.
Zum kommenden Heimspiel gegen Rot Weiß Erfurt (Samstag, 14 Uhr) erwartet er von Fuchs zum dritten Mal die gleiche WSV-Anfangsformation, falls sich keiner im Training verletzten sollte. Desweiteren ein engagiertes Auftreten der Mannschaft und eine ordentliche Kulisse. "Weniger als 5000 Zuschauer wären enttäuschend."