Regionalliga: WSV verschafft sich Respekt
Der erste Sieg der Wuppertaler in der LTU-Arena vor 18937 Zuschauern war hochverdient.
Wuppertal. Wie süß schmeckt ein Derbysieg? Wer unmittelbar nach dem Spiel in die strahlenden Augen der WSV-Spieler blickte oder die euphorischen Gesänge der WSV-Fans hörte, der konnte ermessen, welche Emotionen der 3:1-Erfolg in der LTU-Arena im Wuppertaler Lager freigesetzt hat. "Es war ein Klassespiel der Fortuna, aber wir haben heute phantastisch gespielt", sagte WSV-Trainer Uwe Fuchs, der sich ansonsten zu keinen Superlativen hinreißen ließ. Doch dazu hätte er nach der eindrucksvollen Vorstellung seiner Mannschaft allen Grund gehabt.
Nachdem sich beide Mannschaften vor der Pause den erwartet zähen und von der Taktik geprägten Kampf geliefert hatten, kam die Partie nach dem 1:0 durch Manuel Bölstler (Oliver Barth fälschte seinen Schuss ab) auf Touren. Markus Feinbier, in überragender Form, glich aus, wobei Tim Jerat mit einem Ballverlust und Michael Lejan mit einem Stellungsfehler unfreiwillig mithalfen. Es waren die einzigen gravierenden Schwächen des WSV in der Defensive, während sich die Fortuna einige Fehler mehr erlaubte. Und so konnte der WSV mit Bilderbuchkonter über Dennis Malura, Mike Rietpietsch und Markus Ortlieb, den Gaetano Manno zum 2:1 abschloss, auch die Partie entscheiden. Mike Ritepietsch legte mit einem Lupfer nach einem Fehler von Fortuna-Keeper Kronholm zum 3:1-Endstand nach.
Während Kenneth Kronholm einmal patzte, bot Manuel Lenz auf der Gegenseite erneut eine tadellose Partie. "Zeit zum Überlegen blieb mir bei dem Volleyschuss von Albertz nicht", sagte Lenz strahlend, der vor einer solchen Kulisse noch nicht zwischen den Pfosten gestanden hatte und mit einer Glanzparade gegen "Hammer-Ali" den 2:1-Vorsprung rettete.
Hier die 218 Millionen Euro teure LTU-Arena, dort der einsame Bagger, der im Stadion am Zoo im frisch aufgeschütteten Erdhügel Löcher aushebt. Beim Betreten des Düsseldorfer Fußballtempels mussten sich die Wuppertaler Fans angesichts der Lage im Stadion am Zoo wie arme Verwandte auf Stadtbesuch vorkommen. Zum Glück wurde am Samstag Fußball gespielt und nicht Kaffee getrunken. Auf dem Rasen rückte der WSV die Verhältnisse zurecht. "Einfach nur elf gegen elf - einfach nur wir gegen die", hatten die Fortunen auf die Einladung zum Stadtbesuch geschrieben. Danke!