Fußball-Regionalliga So ist der WSV zum Start aufgestellt

Wuppertal · Gegen den Aufsteiger muss der WSV am Samstag im Heimspiel gleich auf drei wichtige Spieler verzichten. Dennoch ist die Vorfreude nach der langen Wettkampfpause groß.

Innenverteidiger Kevin Pytlik fehlt wie auch Tolga Cokkosan und Tim Wendel zum Saisonstart noch wegen einer e Muskelverletzung.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Ein halbes Jahr - exakt 182 Tage - nach dem 2:0 gegen den TuS Haltern wird es für den Wuppertaler SV in der Fußball-Regionalliga West am Samstag wieder ernst. In der Corona-Pause war zunächst spannend, ob der Verein die neue Saison angesichts des gestellten Insolvenzantrags erreichen würde. Doch diese Frage ist längst positiv beantwortet und so steht am Samstag tatsächlich allein der Sport im Mittelpunkt, wenn sich Aufsteiger Rot-Weiß Ahlen zum Saisonauftakt um 14 Uhr beim WSV vorstellt.

Dass zunächst nur 300 Zuschauer im Stadion zuschauen dürfen, ist für den WSV ein ärgerlicher Nebeneffekt, aber auch die Enttäuschung darüber möchten Trainer-Rückkehrer Alexander Voigt und sein Team für 90 Minuten ausblenden. Die Vorfreude, sich nach so langer Zeit wieder im Wettkampf messen zu können, ist groß. Ziel beim WSV ist es, gut in diese Mammutsaison mit 40 Spielen zu kommen. Dass mancher von der mit einigen erfahrenen Spielern besetzten WSV-Mannschaft gegen einen Aufsteiger einen Sieg erwarten wird, ist verständlich.

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Trainer Voigt erwartet
ein enges Spiel

„Wer das so sieht, hat sich aber mit der Materie nicht auseinandergesetzt. Da gibt es viele Unwägbarkeiten, wie die lange Pause, und ein Gegner, der als Aufsteiger sicher hochmotiviert sein wird“, sagt Alexander Voigt. Er wünscht sich eine „sorgenfreie“ Saison, in der der WSV mit dem Abstiegskampf - anders als in der Vorsaison - nichts zu tun hat. Mit Spielmacher Kevin Pires, Außenstürmer Jonas Erwig-Drüppel, Mittelfeldspieler Tim Wendel und Torhüter Daniel Szepankiewicz wurden dafür neben vier Spielern aus der eigenen Jugend im Endeffekt nur vier neue Spieler geholt, die allerdings zum Teil Erfahrung aus höheren Ligen mitbringen. Mit Lukas Knechtel ist nur ein Spieler gegangen, den man gern gehalten hätte.

Zum Auftakt kommt für Alexander Voigt die Schwierigkeit hinzu, dass er mit Innenverteidiger Kevin Pytlik, Linksverteidiger Tolga Cokkosan und Tim Wendel auf drei Spieler wegen Muskelverletzungen verzichten muss, die unter normalen Umständen auch für die Startelf in Frage kommen würden. Hinzu kommt Daniel Nesseler, der sich nach seiner langwierigen Leistenverletzung noch im Aufbautraining befindet. Macht 18 einsatzfähige Feldspieler. „Dadurch sind mir einige Optionen genommen, aber daran muss ich den Spielstil eben anpassen. Das ist ja schon seit zwei Wochen so“, sagt Voigt.

Er erwartet für Samstag ein enges Spiel mit wenig taktischem Geplänkel. „Entscheidend wird sein, wer am Ende mehr zuzusetzen hat“, so Voigt. Seine Mannschaft sieht er darauf körperlich gut vorbereitet, auch dank der Mithilfe von Athletiktrainer Sven Steup.

Bei der Aufstellung will sich Voigt nicht in die Karten schauen lassen. Dass Kapitän Tjorben Uphoff in der Abwehr, Zugang Kevin Pires im Mittelfeld und Mittelstürmer Gianluca Marzullo eine Achse bilden werden, daran dürfte es aber keinen Zweifel geben, auch wenn Pires die Luft für 90 Minuten noch etwas fehlt. Dass er der Mannschaft dennoch bereits weiterhelfen kann, hat der spielstarke Linksfuß im letzten Test beim 4:1 bei der SSVg Velbert bewiesen.

Auf einer weiteren Position legt sich Voigt fest. Im Tor wird Niklas Lübcke den Vorzug vor Zugang Daniel Szepankiewicz erhalten. „Daniel ist ehrgeizig, aber Niklas kennt die Mannschaft und hat in den Testspielen viel Ruhe und Besonnenheit ausgestrahlt. Ich glaube, das tut der Mannschaft gut“, begründet er, warum Lübcke vorerst seine Nummer eins ist.

Dass in der Startaufstellung in Abwesenheit von Pytlik und Wendel große Spieler Mangelware sind, will er bei Standards defensiv wie offensiv durch gutes Timing und Laufspiel kompensieren. Gerade Standards wurden zuletzt viel geübt. Zur generellen Ausrichtung sagt Voigt so viel: „Ich will, dass wir einen vernünftigen, guten Fußball spielen, mit dem sich jeder Fan identifizieren kann.“