Tabellenletzter stoppt WSV-Serie

Nach einer ganz schwachen Leistung unterliegt der WSV im Stadion der TuS Koblenz mit 0:1.

Wuppertal. Zuletzt hatte der Wuppertaler SV vor drei Monaten ein Punktspiel verloren — damals gegen den Tabellenzweiten Trier. Nach sechs erfolgreichen Partien mit 16 Punkten erwischte es die Wuppertaler am Samstag ausgerechnet gegen den Tabellenletzten Koblenz beim 0:1 wieder einmal.

1500 Zuschauer, darunter etwa 200 aus Koblenz, rieben sich verwundert die Augen über eine ganz schwache Leistung der Gastgeber, die sich ohne Elan, mit Einfallslosigkeit und technischen Mängeln immer wieder im Abwehrgeflecht der Gäste verhedderten.

Kurios, dass der WSV ausgerechnet direkt nach der Pause den entscheidenden Gegentreffer kassierte, als Trainer Hans-Günter Bruns mit den zusätzlichen Offensivkräften Marco Quotschalla und Benjamin Baltes sein Team aufwecken wollte.

Zufall war es allerdings nicht, denn sein Vorvorgänger beim WSV, Koblenz-Trainer Michael Dämgen, hatte seine Elf in der Pause aufgefordert, gegen diesen WSV nun die eigene Chance auf den erst zweiten Saisonsieg zu suchen. Das tat dann Kapitän Michael Stahl per Flugkopfball, nachdem der Ball zuvor zweimal durch den Strafraum gesegelt war.

„Von einer einzigen Enttäuschung“, sprach Bruns nachher, dabei habe er seine Mannschaft doch eindringlich vor dem Tabellenletzten gewarnt. „Das war heute reine Kopfsache“, so Bruns.

Innenverteidiger Daniel Flottmann meinte selbstkritisch, dass die jüngsten Erfolge vielleicht etwas kaschiert hätten, dass die Mannschaft nach wie vor Probleme habe, das Spiel zu machen.

Vielleicht wäre alles anders gekommen, hätte Torjäger Christian Knappmann nach elf Minuten das Geschenk der Koblenzer Deckung angenommen, die ihm am Strafraum den Ball in den Fuß spielte. Doch der Torjäger schob die Kugel unbedrängt knapp vorbei und ist nun seit 516 Minuten ohne Treffer.

Erschreckend schwach die wenigen Flankenversuche vom zur Pause ausgewechselten Marcel Landers von der rechten Seite, zunächst wirkungslos der zuletzt starke Maciej Zieba, der als zweite Spitze vor der Pause nicht zu seinen gefürchteten Dribblings kam.

Aus dem Mittelfeld gab es zudem zu wenig Unterstützung. Mit Baltes und Quotschalla erhöhte sich nach der Pause zwar der Druck, doch selbst als Koblenz die letzten 30 Minuten nach einem groben Foul von Johannes Göderz in Unterzahl spielte, konnten die Gastgeber das nicht nutzen.

Pech kam hinzu, als Quotschalla in seinem dritten Spiel für den WSV beim Torschuss der Ball versprang und als der eingewechselte Jörn Zimmermann in der 90. Minute per Flugkopfball nur den Pfosten traf. Kurz zuvor hatte allerdings Torwart Christoph Semmler seiner Mannschaft mit einem sensationellen Reflex gegen den frei vor ihm auftauchenden Thomas Gentner vor dem 0:2 bewahrt.

So war der Gästesieg am Ende nicht unverdient, was auch Bruns anerkannte. „Ich habe zuvor die Positivserie nicht überbewertet, ich werde jetzt auch nach dieser schwachen Leistung nicht alles infrage stellen“ versuchte er den Blick nach vorn.

Dass Tabellenführer Lotte am Freitag in der letzten Minute noch der Siegtreffer durch Ex-WSV-Spieler Sebastian Zinke gelungen war, blieb da nur eine Randnotiz. Bei jetzt 18 Punkten Rückstand holt man beim WSV mittlerweile nicht mal mehr das Fernglas ’raus.