Fußball Veto aus Lippstadt: WSV-Spiel abgesagt
Wuppertal · Regionalliga-Partie hätte ohne Zuschauer stattfinden sollen, doch Lippstadt sagt nein.
Es hätte das erste Geisterspiel im Stadion am Zoo werden können, doch die Fußball-Regionalliga-Partie des Wuppertaler SV gegen den SV Lippstadt wird am Samstag nicht stattfinden. Aus Lippstadt kam am Donnerstag Nachmittag das Veto zu einer Austragung ohne Zuschauer, wie es der Wuppertaler SV am Donnerstag nach einer Forderung des Gesundheitsamtes der Stadt beim Verband beantragt hatte.
Das Gesundheitsamt hatte das dem WSV am Donnerstagmorgen zur Auflage gemacht. „Wir haben das an den Verband und den SV Lippstadt weitergeleitet“, sagte WSV-Teammanager Dirk Schneider am Mittag und war da noch davon ausgegangen, dass es durchgehen würde.
Der Verband hatte bereits mitgeteilt, dass er ein Interesse daran hat, dass möglichst viele Spiele stattfinden. Nun ist die Partie auf unabsehbare Zeit verschoben. Auch der SV Lippstadt hat, genau wie der WSV noch ein weiteres Nachholspiel zu bestreiten und dürfte in ähnliche Terminschwierigkeiten kommen. „Den Verantwortlichen des SV Lippstadt 08 ist das Gesundheitsrisiko zu groß“, habe der WSV-Tabellennachbar dem WSV und dem Verband in seiner Bergründiung für das Veto mitgeteilt.
Der Zustand des Rasens im Stadion Zoo hätte übrigens keinen Grund für eine Absage geboten. „Aktuell wäre er bespielbar, die Regenfälle der vergangenen Tage hat er erstaunlich gut verkraftet“, sagte am Donnerstag Mittag Stadionwart Guido Löhr. Für Freitag, 12 Uhr, war zwar eine Platzkommission angesetzt, hätte sich die Wetterlage nicht dramatisch geändert - und für Freitag und Samstag ist die Prognose gut - hätte dem Spiel aus dieser Sicht nichts im Wege gestanden.
Die gesamte Regionalliga beschäftigt nun das Thema, wie es vor dem Hintergrund von Corona mit dem Spielbetrieb überhaupt weitergeht. Der DFB hat beispielsweise die kommenden zwei Spieltage in der 3. Liga komplett abgesetzt.
In der Regionalliga wurden an diesem Spieltag schon vor der Partie des WSV bereits die Duelle von Alemannia Aachen gegen Köln II (Mittwochabend) und Rot-Weiss Essen gegen Schalke II abgesetzt, bei denen jeweils eine größere Zuschauerzahl zu erwarten gewesen wäre. Es folgten am Donnerstag dann noch Absagen für Homberg gegen Rödinghausen und Lotte gegen Bonn, so dass nur noch drei von neun Partien offen waren. Das ist der Stand Donnerstag Nachmittag, an dem sich aber laufend etwas ändern kann. Auch Komplettabsagen scheinen derzeit denkbar, zumal - ganz abgesehen vom Thema Gesundheit - ansonsten zu Wettbewerbsverzerrungen kommen könnte
Spieler und Trainer des WSV hatten vor dem Nachmittagstraining von der Absage der Partie gegen Lippstadt erfahren. „Da fällt die Spannung dann natürlich erst einmal ab“, sagt Trainer Pascal Bieler, der Torschusstraining auf die Agenda gesetzt hatte, was dann auch durchgezogen wurde. Für Freitag hat Bieler regulär wieder Training um 11 Uhr angesetzt. Was am Wochenende passiert, weiß er noch nicht. Generell gelte es, wieder Spannung aufzubauen für die Partie beim 1. FC Köln am kommenden Mittwoch, wenn sie denn stattfinden sollte. Bieler: „Sicher haben wir einen Plan, aber derzeit ändert sich ja stündlich etwas, das macht es schwer, sich darauf einzustellen. Ich glaube, dass eine einheitliche Regelung her muss. Andere Sportarten haben es ja vorgemacht.“