Fußball-Regionalliga WSV will Hürde Lippstadt überspringen

Wuppertal · Regionalligist steht am Dienstag beim Team aus der Abstiegszone auf dem Prüfstand.

Dem Erfiogerlebnis im Pokal gegen Rellinghausen - hier Joey Müller - will der WSV in Lippstadt ein weiteres folgen lassen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Wenn sich am Dienstag um 19.30 Uhr in der Lippstädter Liebelt Arena der SV Lippstadt und der Wuppertaler SV gegenüberstehen, dann darf man mit Fug und Recht von einer richtungweisenden Partie sprechen. Die Gastgeber wollen die Abstiegsränge der Fußball-Regionalliga West verlassen, der WSV will nach nur einem Zähler aus den vergangenen fünf Meisterschaftsspielen nicht weiter unten hineinrutschen. Beide Teams trennen nur drei Punkte, allerdings acht Treffer. Lippstadt hat nämlich mit 21 Gegentreffern die meisten in der Liga kassiert und mit neun Toren sogar eines weniger geschossen als der WSV. Eine machbare Aufgabe also für die Wuppertaler?

Lippstadt hat die meisten Gegentore kassiert

„Wir wollen auf jeden Fall etwas mitnehmen, ob es nun ein Punkt ist oder drei sind“, sagt WSV-Trainer Andreas Zimmermann. Das heißt für ihn, natürlich auch zu versuchen, Tore zu erzielen, doch das Selbstvertrauen sollen sich seine Spieler über die Defensivzweikämpfe zurückholen. Da hatte es zuletzt Schwächen gegeben, die auch beim letztlich sicheren 3:0-Pokalerfolg gegen Rellinghausen vor einer Woche nicht ganz kaschiert werden konnten. Zwei Änderungen wird es auf jeden Fall geben. Kapitän Tjorben Uphoff wird wohl ins Team zurückkehren, nachdem ihm die Nägel aus seiner im Frühjahr gebrochenen Hand entfernt worden waren und er bereits am Sonntag wieder mittrainiert hatte. Und im Tor dürfte wieder Edin Pepic stehen, der im Pokal für Niklas Lübcke Platz gemacht hatte.

Ob die Dreierkette aus dem Pokal gegen Lippstadt eine Lösung sein könnte, wollte Zimmermann nicht sagen. „Wir wollen flexibel sein, mit fließenden Übergängen“, sagt er und warnt davor, Lippstadt ins offene Messer zu laufen. Die Westfalen versuchen es oft mit hohem Pressing, spielen auch nach Rückständen weiter Fußball, sind allerdings anfällig, wenn das nicht zum Erfolg führt.

Heißt für den WSV: endlich sein Offensivspiel wieder zu präzisieren und seine Chancen besser zu nutzen, wie auch Sportdirektor Karsten Hutwelker fordert. „Dann werden wir auch wieder Spiele gewinnen“, sagt Hutwelker.

Auch Lippstadt erlebte im Sommer einen größeren Umbruch

Genau wie der WSV hat auch Lippstadt einen größeren Umbruch hinter sich. In der Vorsaison lange der gefürchtete Aufsteiger und am Ende auf Rang 13 drei Zähler und drei Plätze hinter dem WSV, den man zweimal geschlagen hatte, eingekommen, haben den SVL im Sommer die Hälfte der Spieler verlassen. Darunter waren mit Sven Köhler (in die 2. Liga nach Osnabrück), Linksaußen Marcel Hoffmeier (in die 3. Liga nach Münster) und Ex-Kapitän Fabian Lübbers (erhielt bei Schalkes U 23 einen Profivertrag) drei Leistungsträger.

Die hohen Niederlagen setzte es gegen Spitzenklubs wie Rot-Weiss Essen (2:4), Verl (0:5) und Gladbach (0:4) sowie am Samstag in Lotte (0:4), wobei den Lippstädtern stets attestiert wurde, dass sie lange gut mitgehalten hatten und nicht chancenlos gewesen waren. Ihre Punkte hat die Mannschaft von Chef-Trainer Felix Bechtold bisher gegen vermeintliche direkte Konkurrenten geholt wie Bonn (1:0), Bergisch Gladbach (5:1) und Schalke (1:1). Noch eine Warnung für den WSV, der sich selbst wohl auch in diese Kategorie einordnen würde.