Vor dem Heimspiel: Dämgen setzt auf das Team
Im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen II will der WSV am Samstag (14 Uhr) die positive Rückrundenbilanz ausbauen.
Wuppertal. Erfolgreichste Mannschaft der Rückrunde trifft auf Abstiegskandidat: Eigentlich sollten die Rollen klar verteilt sein, wenn der Wuppertaler SV am Samstag um 14 Uhr im Stadion am Zoo die Bundesliga-Reserve von Bayer 04 Leverkusen empfängt. „So einfach ist das natürlich nicht, gerade gegen zweite Mannschaften tun wir uns ja oft schwer“, warnt Trainer Michael Dämgen und hat dabei noch das 0:2 aus dem Hinspiel im Kopf. Das wolle man vor eigenem Publikum natürlich korrigieren und in der Tabelle weiter klettern, sagt Dämgen und äußert augenzwinkernd noch einen Gedanken: „Es ist das erste Heimspiel nach Dortmund, das Wetter soll wieder gut sein, ich hoffe, die Kulisse wird auch ähnlich.“
Michael Dämgen zu seinen Vorstellungen für die kommende Saison.
Dass keine 8000 Zuschauer kommen werden, weiß Dämgen natürlich. Als Realist und Teamspieler gibt er sich auch bei seinen Vorstellungen für die kommende Saison, mit denen er Präsident Friedhelm Runge erst noch überzeugen muss. „Eine Mannschaft habe ich sicher schon im Kopf. Dabei sind meine Spieler zunächst erste Ansprechpartner. Aber es macht ja noch keinen Sinn, solange ich von Friedhelm Runge noch nicht weiß, was für die Mannschaft zur Verfügung steht und mit wem er weiter arbeiten möchte“, sagt Dämgen. Wie es funktionieren solle, den Etat herunterzuschrauben und die Ansprüche zu erhöhen, sei für ihn noch eine offene Frage.
Kandidaten für Gespräche dürften Sebastian Zinke, Marcel Heppke, Michael Holt, Rashid El Hammouchi oder Silvio Pagano sein, deren Verträge auslaufen. Mit Bekim Kastrati plant Dämgen nicht mehr, auch wenn er ihm vor seiner Suspendierung eine starke Leistung und danach eine tadellose Trainingseinstellung bescheinigt. Dass es dem impulsiven Kastrati an Teamgeist mangele, missfällt Dämgen, der sich ansonsten immer hinter seine Mannschaft stellt.
„Es macht sicher keinen Sinn, 15 neue Spieler zu holen. Ich bin hier vor einem Jahr mit dem Ansatz angetreten, eine Mannschaft aufzubauen und würde den Weg gerne weitergehen. Wir haben uns in der Rückrunde schon weiterentwickelt.“ An welcher Stelle er sich punktuelle Verstärkungen vorstellt, darüber möchte er erst intern und mit Runge reden.
Dann dürfte auch das Thema Ungarn angesprochen werden, das Runge selbst angeschnitten hat, weil er über seinen Schwiegersohn und Ex-WSV-Spieler Matyas Juracsik Kontakte zu Spielern aus Ungarn herstellen könnte. „Ich bin offen, wenn es im Einzelnen für eine benötigte Position passt, würde mir aber jeden Spieler vorher ansehen wollen“, sagt Dämgen — ebenfalls ganz Teamspieler. Zu seinem 50. Geburtstag am Mittwoch hatte er nicht nur die Mannschaft, sondern auch die übrigen WSV-Mitarbeiter zu einem Imbiss eingeladen, ehe er zu seiner Familie fuhr. Über ein nachträgliches Geschenk in Form von drei Punkten würde er sich sicher freuen.