Fußball WSV besiegelt Abstieg des KFC
Bei dem 2:0-Erfolg gegen Uerdingen ließen die Gastgeber eine Vielzahl von Chancen liegen.
Mit einem ungefährdeten 2:0 (2:0)-Sieg gegen den KFC Uerdingen setzte der Wuppertaler SV am Mittwochabend im Stadion am Zoo den Schlusspunkt unter den 34. Spieltag der Regionalliga West. Nach Wochen und Monaten der Spekulationen über den Ausgang diverser Nachholpartien ist die Tabelle der Regionalliga nun endlich begradigt. Vier Spiele vor dem Saisonende rangiert der WSV auf einem hervorragenden dritten Platz, aber die sechs Punkte Rückstand auf RW Essen und die acht Zähler auf Preußen Münster werden nicht mehr aufzuholen sein. Prokoph (16.) und Saric (21.) erzielten die Tore, denen durchaus ein Dutzend weitere hätten folgen können.
Münster mit einem 1:0-Erfolg gegen Fortuna Köln sowie RWE mit einem 4:0 gegen Lippstadt hatten am Dienstag vorgelegt, wodurch auch den größten Optimisten im Lager des WSV klar gewesen sein dürfte, dass es für das Team von Trainer Björn Mehnert in der Liga nur noch darum gehen kann, eine überzeugende Saison mit ansprechenden Leistungen zu beenden und sich im Niederrheinpokal dafür zu belohnen. Nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt hatte vor der Partie der KFC Uerdingen. Auch für Trainer Alexander Voigt und seine Spieler ging es darum, Werbung in eigener Sache für die kommende Spielzeit zu betreiben. Ihre letzten beiden Heimspiele dürfen die Uerdinger endlich wieder in der Grotenburg austragen, wo es dann nach einem Jahr Oberliga direkt wieder in die Regionalliga gehen soll.
Spannung kam im Rückspiel allerdings nicht auf, dazu war die Überlegenheit des WSV auf allen Positionen zu groß. WSV-Trainer Björn Mehnert bot Nick Galle nach längerer Pause für Durim Berisha in der Dreierkette auf. Außerdem entschied er sich für eine Doppelspitze mit Marco Königs und Roman Prokoph, die über außen von Philipp Hanke und Niklas Heidemann gefüttert werden sollte. Der WSV hatte von Beginn an ein spielerisches Übergewicht. Das Resultat waren eine Reihe von Freistößen aus guten Positionen und einige Ecken. Beim Führungstreffer lauerte Roman Prokoph nach einer Ecke von Kevin Pires am langen Pfosten, und musste letztlich nur noch den Kopf hinhalten. Nur fünf Minuten später kurvte der wieder glänzend aufgelegte Semir Saric in die Mitte und zog mit seinem schwächeren linken Fuß ab. Der Schuss landete platziert flach im Eck, aber unhaltbar für Torhüter Jovan Jovic schien er nicht. Ein Stimmungsdämpfer für die 300 zuvor so stimmgewaltigen KFC-Fans, während die Nordkurve „Absteiger, Absteiger“ skandierte.
Der WSV war klar der Chef im Ring. Mit Spielfreude und sehr hoher körperlicher Intensität gingen die Gastgeber zur Sache. Ganz offensichtlich genau dies hatte Björn Mehnert von seinen Spielern gefordert. Einziges Manko: Nach dem Wechsel ging der WSV fahrlässig mit seinen Chancen um. Niklas Heidemann scheiterte frei vor Torhüter Jovic. Wenig später hatte Marco Königs Pech mit einem Kopfball ans Aluminium. Kurz darauf stand erneut der Pfosten dem 3:0 im Wege, Saric hatte sich frei vor Jovic die Ecke aussuchen können. Die magere Chancenverwertung blieb unbestraft, weil die Gäste im Angriff harmlos blieben, und WSV-Torhüter Sebastian Patzler einen entspannten Abend erlebte.
Die Wuppertaler Fans unter den 1538 Zuschauern im Stadion am Zoo sahen ab der 75. Minute glasklare Torchancen des WSV im Minutentakt, aber weder Kevin Hagemann, Niklas Heidemann noch Janis Kübler machten den Sack zu. Es hätte eine böse Schlappe für die Uerdinger werden können, der WSV ging aber gnädig mit dem Gegner um, der den Weg in die Fünftklassigkeit antreten muss. WSV-Trainer Björn Mehnert: „Ich ziehe den Hut vor Alex und seinen Jungs. Schon am ersten Spieltag hat man sie in die Oberliga geschrieben. Ein hochverdienter Sieg für uns. Ich möchte morgen nichts davon lesen, dass wir Chancen ausgelassen haben. Nach sieben englischen Wochen ist die Mannschaft bis in die Nachspielzeit nach vorne auf Tore ausgegangen und hat nicht den Vorsprung verwaltet. Ich habe Riesenrespekt vor der Leistung meiner Jungs.“