WSV bricht völlig auseinander
Der Tabellenletzte Borussia Mönchengladbach II deckt die Schwächen auf. Zweite 0:3-Heimniederlage in Folge.
Wuppertal. Das 0:3 gegen den HSV II vor zwei Wochen hatte man beim Wuppertaler SV als "rabenschwarzen Tag" schnell abgehakt. Doch nach der Wiederholung des Debakels im eigenen Stadion gegen den in der Tabelle fast chancenlos zurückgefallenen Abstiegskandidaten Borussia Mönchengladbach II verbieten sich einfache Erklärungsversuche. Die Probleme sitzen tiefer. Es besteht sogar die Gefahr, dass die Mannschaft an den im Winter hochgeschraubten Zielen zerbricht. Gerade von den Nachwuchsteams der Bundesligisten werden fußballerische Defizite aufgedeckt. Dabei hatte der WSV furios begonnen. Doch Gladbachs Torhüter Heimeroth zeigte Klasseparaden und stoppte den kurzen ersten Ansturm. Danach war es schlagartig vorbei mit dem selbstbewussten Auftreten der Gastgeber. Erste Fehler schlichen sich ein, und die zweite gute Chance der Gäste führte durch Schnitzler (8.) zum 0:1. Der Schock saß tief, denn das Debakel gegen den HSV II hatte ähnlich begonnen. Besonders bei Tim Jerat war die tiefe Verunsicherung spürbar. Schon nach einer halben Stunde musste ihn WSV-Trainer Fuchs gegen Marcel Reichwein auswechseln. Für den zweiten potenziellen Spielgestalter war die Partie dann mit dem Pausenpfiff beendet, denn auch bei Mike Rietpietsch klaffen derzeit Zielsetzung und Wirklichkeit weit auseinander. Oslislo kam für Rietpietsch, Bölstler rückte ins Mittelfeld, Lejan für Wiwerink auf die linke Abwehrseite, Wiwerink ins Abwehrzentrum. Es folgten noch einige weitere Umstellungen im Team des WSV. Jede einzelne ist nachvollziehbar, in der Summe waren sie aber gestern der Ausdruck von Hilflosigkeit, die selbst vor der Trainerbank nicht Halt machte. Hätte ein Kopfball von Heinzmann nicht nur die Latte getroffen, dann hätte sich der WSV vielleicht zurück ins Spiel gekämpft. Doch so nahm das Unheil erst richtig seinen Lauf. Angetrieben von dem überragenden Markus Marin bestraften die spielstärkeren Gladbacher den WSV mit zwei weiteren Gegentoren. Wer nicht Mitleid mit den WSV-Spielern hatte, der pfiff sie aus. Spottgesänge gab es auch in Richtung Trainerbank. Im Dauerregen ging der WSV unter - das war dann wirklich ein schwarzer Tag.
Wuppertaler SV - Borussia Mönchengladbach II 0:3 (0:1)