WSV: Bruns sucht die Zukunftself
Der WSV will am Samstag in Trier punkten. Trainer Hans-Günter Bruns denkt aber vorwiegend strategisch.
Wuppertal. Um 9 Uhr früh ist am Samstag für den WSV-Tross Abfahrt zum Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten Eintracht Trier (14 Uhr, Moselstadion). Übernachtungen vor dem Spieltag an weiter entfernten Spielorten — wie das etwa vor Wochen in Koblenz noch der Fall war — spart man sich künftig. Nur eines der Anzeichen, dass bei dem Regionalligisten spätestens nach der Niederlage gegen Tabellenführer Lotte, der um 18 Punkte enteilt ist, strategisches Denken im Vordergrund steht. Und das ist bereits auf die kommende Saison gerichtet.
„Natürlich will ich auch weiterhin so viele Punkte wie möglich holen. Wir fahren nach Trier, um erfolgreich zu sein“, versichert Trainer Hans-Günter Bruns. „Auf der anderen Seite sei es für ihn aber auch wichtig, „das ein oder andere einfließen zu lassen, was nach vorne gerichtet ist.“ Im Klartext heißt das: Bruns sucht nach den Leuten, die er auch für die kommende Saison gebrauchen kann.
Einen Radikal-Schnitt, wie er zuletzt beim WSV so häufig nach Saisonende zu sehen war, werde es aber mit ihm nicht geben, wiederholt er das Versprechen, das er bereits zu seinem Dienstantritt gegeben hatte. Ein Faustpfand für die Zukunft seien beispielsweise die fünf 19-Jährigen im Kader. „Wir haben im Kern eine gute Truppe, zu der ich mir drei, vier vielleicht fünf Spieler als gezielte Verstärkungen wünsche“, so Bruns, der die ersten gerne bereits im Winter integrieren würde. Das hänge aber davon ab, ob man laufende Verträge mit Spielern, mit denen er nicht mehr plane, auflösen könne. Entsprechende Gespräche führe Sportvorstand Jörg Albracht bereits. „Wir werden aber niemanden vom Hofe jagen, wir wollen dahin kommen, dass hier totale Seriosität herrscht, in allen Bereichen“, betont der Trainer. Dann werde sich auch der Erfolg einstellen.
„Kontinuität“ ist ein Wort, das Bruns gerne benutzt. So werde sich auch die Aufstellung gegenüber dem 1:3 gegen Lotte nur wenig verändern. Auf jeden Fall rückt der zuletzt gesperrte Abwehrrecke Daniel Flottmann wieder ins Team. Felix Haas, der ihn, bis auf seinen Patzer beim 1:3, hervorragend vertreten hatte, spielt wieder in der Zweiten Mannschaft. „Ich würde ihn gerne behalten, aber durch seine Ausbildung zum Physiotherapeuten kann er vormittags nicht trainieren, wir versuchen, das gerade zu klären“, so Bruns.
Benjamin Baltes, Jan-Steffen Meier und Stürmer Jerome Assauer sind nach überstandenen Verletzungen wieder voll im Training, kommen aber wohl noch nicht für einen Einsatz von Beginn an in Frage. Stattdessen wird Maciej Zieba wohl wie gegen Lotte als zweite Spitze auflaufen.
„Ich glaube, dass Maciej in naher Zukunft gut mit Christian Knappmann harmonieren wird“, hält Bruns auf den dribbelstarken Ex-Leverkusener große Stücke, auch wenn er gegen Lotte auf der für ihn neuen Position noch Durchsetzungsschwierigkeiten hatte. Trier ist der nächste Prüfstein. „Eine spielerisch hervorragende Mannschaft, aber nicht so kompakt wie Lotte“, sagt Bruns. Da liege die Chance des WSV.