WSV II: Mit fünf von „oben“ zum 6:0
Die aus der „Ersten“ verstärkte „Zweite“ des WSV überzeugt gegen Bocholt.
Wuppertal. Spielpraxis sammeln und der zweiten Mannschaft helfen, hieß die Devise für nicht weniger als fünf Spieler aus dem Kader der Regionalliga-Mannschaft gestern in der Niederrheinliga-Partie gegen den Tabellennachbar 1. FC Bocholt. „Aufgabe erfüllt“, durften sie nach kurzweiligen, allerdings recht einseitigen 90 Minuten am Gelben Sprung behaupten. Und sie holten sich beim 6:0 gegen die mit 26 Gegentreffern bereits als Schießbude der Liga aufgefallenen Bocholter zusätlich einige Spielfreude und Leichtigkeit, die gut tut.
Insbesondere Ken Asaeda konnte glänzen, nachdem er kurzfristig für den eigentlich eingeplanten Rekonvaleszenten Stefan Lorenz ins Team gerückt war. Lorenz, gerade von einem Nierenstein befreit, hatte sich beim Schusstraining eine Muskelverhärtung eingehandelt, und Cheftrainer Hans-Günter Bruns wollte bei ihm, ebenso wie bei dem ebenfalls eingeplanten Jan-Steffen Meier (hat eine Muskelverhärtung überstanden) kein Risiko eingehen. Apropos Risiko: Das ging der unermüdliche Ken Asaeda, der neben dem starken „Zweite“-Kapitän Murat Gümüstas im zentralen Mittelfeld spielte, gleich zweimal ein und zeigte bei seinen Weitschussknallern, dass er auch in dieser Kategorie eine Menge drauf hat. Beim 4:0 konnte Bocholts Torwart Tobias Lindemann Asaedas 25-Meter-Geschoss gerade noch aus dem Winkel an die Latte lenken, ehe Ramiz Pasiov vollstreckte. Beim 6:0 nahm Asaeda einen Rückpass direkt und hämmerte ihn flach ins Eck. Ebenso sehenswert war zuvor bereits der 25-Meter Schuss von Murat Gümüstas in den Winkel (3:0) gewesen.
Einer, der in der Zweiten als meist einzige Sturmspitze oft Schwierigkeiten mit der Chancenverwertung hat, blühte zudem gestern auf. Ramiz Pasiov profitierte vom Zwei-Spitzensystem, das sich Cheftrainer Bruns für diese Partie gewünscht hatte, weil er Bekim Kastrati abstellte. Drei Tore machte Pasiov, wobei eines von Kastrati aufgelegt war. Der ist nicht gerade als Torungeheuer bekannt, durfte beim 1:0 aber auch über einen eigenen Treffer jubeln.
Während die Abwehr mit Felix Herzenbruch zentral kaum gefordert war, konnten sich auf Rechts Lukas van den Bergh und Jörn Zimmermann austoben und bereiteten einige Aktionen vor. Zimmermann scheiterte nur knapp am Torerfolg. Nur Felix Haas, der zuletzt umgekehrt in der Ersten ausgeholfen hatte, musste draußen traurig zuschauen. Er leidet an einer Schambeinentzündung und greift erst heute wieder ins Training ein. Möglich, dass er in der Regionalliga-Mannschaft schon am Samstag in Trier wieder gebraucht wird. Cheftrainer Bruns war mit seinen Spielern gestern zufrieden. „Die Mannschaft hat das gut gemacht, schöne Kombinationen und schöne Tore gezeigt“, sagte er.
Zweite-Coach Peter Radojeweski durfte sich freuen, dass sein Team die biederen Bocholter in der Tabelle überflügelt und Anschluss ans obere Tabellenmittelfeld gefunden hat.