WSV erlebt am Betze ein Debakel
Nach einer ganz schwachen Leistung unterliegt die Dämgen-Elf dem FCK II mit 1:4 – Ende einer Serie.
Wuppertal. Ob sich der WSV in der Bundesliga-Kabine des FC Schalke 04 umgezogen hat, konnte und wollte Co.-Trainer Thomas Richter nicht beantworten.
Einen Tag nach dem 0:5 der Knappen am Kaiserslauterer Betzenberg erlebte am Sonntag auch der WSV drei Klassen tiefer sein Waterloo an traditionsreicher Stätte und lieferte beim 1:4 (1:3) gegen die kleinen Roten Teufel eine Leistung zum Fürchten ab.
Nach fünf ungeschlagenen Ligaspielen schien der WSV auf einem guten Weg zu sein, die Aufholjagd in Richtung obere Tabellengefilde fortsetzen zu können und wäre mit einem Sieg auf Platz sieben geklettert. Doch von mehr als dem Durchschnittsgedanken kann sich der Verein nach der verdienten Pleite wohl endgültig verabschieden.
Die Mannschaft gibt weiter Rätsel auf. Nach dem 1:1 beim 1. FC Köln II, eine der besten Vorstellungen in dieser Saison, folgte eine schwache Vorstellung mit einem glücklichen Heimsieg gegen den SC Verl. Mit Glück oder Pech hatte dagegen das Debakel von Lautern rein gar nichts zu tun. Denn das Erfolgsrezept des kleinen FCK war recht einfach: Auf Fehler des Gegners warten und dann mit Kontern zuschlagen.
Profiteur war dabei Erwin Hoffer, österreichischer Nationalstürmer in Diensten des FCK. Nach einer Verletzung sucht er über die zweite Mannschaft Anschluss und holte sich mit drei Toren mächtig Selbstvertrauen für die zukünftig wieder höheren Aufgaben. Dabei war der WSV nicht in der Lage, das Konzept der Lauterer mit den langen Bällen auf Hoffer zu unterbinden.
Gegenspieler wie Felix Haas oder Sebastian Zinke bekamen nach zuletzt guten Leistungen in der Liga deutlich ihre Grenzen aufgezeigt.
Ihnen allein die Schlappe anzukreiden wäre aber ungerecht. Denn trotz des unverdienten Ausgleichs durch Tom Moosmayer (sehenswerter Freistoß) ging kein Ruck des Selbstvertrauens durch die Mannschaft. In den Sog des Untergangs ließ sich auch wieder einmal Markus Heppke ziehen, der wie alle anderen Mittelfeldspieler viel zu verhalten und ängstlich agierte. Nach zwei weiteren Lauterer Toren war die Partie mit 3:1 schon zur Pause entschieden.
Da nutzten auch die Wechsel von WSV-Trainer Michael Dämgen wenig. Zwar brachten Dominik Ernst und Jerome Assauer ein wenig mehr Belebung, doch blieb Lautern mit rascherem Umschalten und kompromisslosem Zweikampfverhalten spielbestimmend.
Dies führte zu allem Unglück auch zum Platzverweis von Torhüter Sascha Samulewicz, der Hoffer nach Meinung von Schiedsrichter Dominik Schaal als letzter Mann von den Beinen geholt hatte. Samulewicz darf aber darauf hoffen, dass er nur ein Spiel Sperre erhält.
"Unser Auftritt war viel zu brav. Die älteren Spieler hätten der Partie mehr den Stempel aufdrücken müssen. Die Mannschaft hat nicht so gespielt, wie sie es kann", sagte Dämgen nach dem Spiel.
Bleibt der WSV so lethargisch, dann droht die nächste Pleite gegen die kleine Fortuna am kommenden Sonntag. Auch wenn die Kabine dann wieder die gewohnte ist.