WSV: Erste Planungen für die nächste Saison - ohne Fernsehgeld
Die Planungen und die Vertragsverhandlungen für die neue Saison laufen. Am Freitag entscheidet eine Platzkommission über das Köln-Spiel.
Wuppertal. Endgültig soll am Freitag eine Platzkommission entscheiden, aber beim WSV rechnet niemand damit, dass auf dem tiefgefrorenen Rasen des Zoostadions am Sonntag (15 Uhr) gegen die Zweitvertretung des 1. Köln gespielt werden kann. Trainer Hans-Günter Bruns schaute sich die Geißböcke am Mittwochabend bei ihrem Spiel gegen die U 23 von Borussia Mönchengladbach an und war beeindruckt. „Zwei starke Mannschaften, ich würde mich nicht wundern, wenn die Gladbacher am Ende Meister werden“, sagte er. Dabei hatte Bruns den späten Siegtreffer der Gladbacher (85.) zum 1:0 gar nicht mehr gesehen.
Die Aussichten, nach der Serie von zuletzt 16 Punkten aus sechs Spielen vielleicht doch noch das Wunder zu schaffen und an die Spitze heranzukommen, sind durch den Gladbacher Sieg sicherlich gesunken, denn nach Lotte (zwölf Punkte mehr, ein Spiel weniger) ist nun auch Gladbach um elf Zähler enteilt. Trotzdem nennt es Friedhelm Runge richtig, auch einen Lizenzantrag für die 3. Liga zu stellen. „Ich kann mich nicht vor die Spieler stellen und ihnen sagen, sie sollen noch daran glauben, aber keine Lizenz beantragen“, sagt der Präsident.
Mit Verwaltungsrat Dietmar Grabotin führt er derzeit die Verhandlungen mit den Spielern, die Trainer Hans-Günter Bruns gerne halten würde. „Es ist kein Geheimnis, dass der Kern der Mannschaft zusammenbleiben soll“, betont Bruns, ohne einzelne Namen nennen zu wollen.
Dass Leistungsträger wie zuletzt Maciej Zieba, Daniel Flottmann oder Robert Fleßers mit auf der Liste stehen, dürfte aber genauso wenig ein Geheimnis sein. „Wir versuchen, die Wünsche des Trainers umzusetzen, nachher werden aber auch die Forderungen der Spieler entscheiden“, sagt Runge. Eine Aufstockung des Etats, der in der laufenden Saison mit 1,85 Millionen Euro beziffert wurde, komme nicht infrage, so-lange es keine weiteren Sponsoren gebe oder — wie Runge es formuliert — „Wuppertal nicht zeigt, dass es Regionalliga- oder sogar Drittliga-Fußball haben will“.
100 000 Euro an Fernsehgeldern werden auf jeden Fall im Etat fehlen. Die gab es bisher über den DFB. Die Rechte für die dann fünfgleisige Regionalliga liegen künftig bei den Landesverbänden, einen neuen Fernsehvertrag gibt es nicht. Theoretisch könnten die Vereine selbstständig Fernseh-Honorare aushandeln.
„Wir werden natürlich versuchen, wie in dieser Saison weitestgehend leistungsbezogene Verträge mit den Spielern zu machen“, sagt Runge. Die Prämien richten sich aktuell nach dem Abstand zur Spitze, und der ist trotz der Siegesserie für die Mannschaft noch zu groß, um in den finanziellen Genuss zu kommen.
Bruns hat unterdessen in dieser Woche das Training angezogen. „Wir wollen Kraft für den Rest der Saison tanken“, begründet er die Maßnahme. Nach derzeitigem Stand ist nicht nur die Partie am Sonntag gefährdet, sondern auch das folgende Auswärtsspiel in Elversberg am Freitag, 17. Februar. Das hieße, der WSV hätte bereits drei Nachholspiele zu bestreiten. Da kann mehr Kondition für einen langen Saisonendspurt nicht schaden . . .