WSV gegen Essen: Erinnerung an glorreiche Zeit
WSV und SW Essen trafen sich vor 35 Jahren noch in Liga zwei. Ex-Nationalspieler Matthias Herget soll den ETB neu aufbauen.
Wuppertal. Lange ist es her, dass sich der WSV und Schwarz-Weiß Essen auf hohem Niveau begegneten. Von 1975 bis 1978 gehörten beide Vereine der 2. Liga Nord an und lieferten sich dort spannende Duelle. So gewann der WSV am 2. April 1977 im Stadion am Zoo mit 4:3 gegen den ETB, für den damals unter anderen Thomas Hörster, Dietmar Klinger und Uwe Reinders aufliefen.
Ein Jahr später stiegen die Schwarz-Weißen unter Trainer Dieter Tartemann ab. Der WSV folgte 1980, und der stetige Niedergang beider Klubs führt nun am Sonntag (15 Uhr, Stadion am Zoo) zum erstmaligen Treffen in der Fünftklassigkeit.
Dabei hätte es für den Verein aus dem Essener Süden noch viel schlimmer kommen können. Im Herbst 2009 führten Insolvenzen von Karstadt sowie eines dem Klubvorsitzenden Heinz Hofer gehörenden Autohauses zu Deckungslücken im Etat. Im Oktober 2012 schließlich konnten die Gehälter nicht mehr bezahlt werden, im Dezember folgte der Antrag auf Insolvenz.
Das Ende des deutschen Pokalsiegers von 1959 schien besiegelt, doch dann geschah ein kleines Wunder. Der ETB zog den Insolvenzantrag im Februar zurück, nachdem eine hohe Spendenbereitschaft sowie zwei Benefizspiele gegen Leverkusen und den 1. FC Köln Geld in die Kassen gespült hatten. Seitdem wird am Uhlenkrug wieder optimistisch in die Zukunft geschaut, zumal im April noch ein Coup vermeldet werden konnte: Mit Matthias Herget präsentierte Schwarz-Weiß einen 39-maligen Nationalspieler als neuen sportlichen Leiter.
Der 57-jährige Sachse, der seine größten Erfolge im Uerdinger Trikot feierte, soll das Konzept „ETB 2020“ vorantreiben. In der Oberliga soll Herget mit dem 43-jährigen Trainer Stefan Janßen eine Mannschaft entwickeln, die trotz des schmalen Budgets beim ETB eine gute Rolle spielen kann. Insofern geht der aktuell elfte Platz durchaus in Ordnung,