Fußball-Regionalliga WSV-Gegner RWO hat Probleme
Wuppertal/Oberhausen · Terranova-Nachfolger Dimitrios Pappas muss nicht nur mit den Abgängen wichtiger Spieler, sondern auch mit vielen Verletzten leben. So ist die bisher bescheidene Oberhausener Bilanz erklärbar, aber dennoch unbefriedigend. Genau wie die des Wuppertaler SV. Das gibt dem Westduell am Samstag Brisanz.
Vier Spielzeiten lang war Mike Terranova Trainer von Rot-Weiß Oberhausen, in dieser Zeit holte er in seinen 139 Regionalliga-Partien mit den „Kleeblättern“ im Schnitt starke 1,88 Punkte. Stets spielte RWO im oberen Bereich der Tabelle mit und so blieb das Ziel des Aufstiegs in die dritte Liga nicht mehr unausgesprochen. Davon ist am Emscherkanal in Zeiten von Corona schon aus finanziellen Gründen keine Rede mehr. Mit dem Fehlstart in die neue Saison jedoch stellt sich auch die Frage nach der sportlichen Qualität beim nächsten WSV-Gegner, der an diesem Samstag um 14 Uhr zum Westduell der bisher Enttäuschten im Stadion am Zoo antritt.
Für die ist Terranova nicht mehr verantwortlich. Der 43-Jährige übernahm bei RWO die Leitung des Nachwuchsleistungszentrum, sein Nachfolger ist der von der eigenen U19 aufgestiegene Dimitrios Pappas. Der einstige Profi der Oberhausener (2006-2012) wartet nach vier Remis und einer Niederlage noch auf den ersten Sieg. Aktuell ist darüber im Verein nur ein leises Grummeln zu vernehmen, da die Ergebnisse erklärbar sind.
Erstmals seit langer Zeit verlor RWO vor einer Saison viele seiner Leistungsträger wie Daniel Davari, Jannik Löhden, Cihan Özkara oder Giuseppe Pisano. Hinzu gesellten sich zuletzt gleich neun Ausfälle wegen mehr oder weniger schwerer Verletzungen. So kann Pappas auch beim WSV nicht auf die als Stammspieler eingeplanten Jeffrey Obst, Leander Goralski, Tanju Öztürk, Tugrul Erat und Maik Odenthal zurückgreifen. „Da kann der Trainer ja nichts für“, sagte Präsident Hajo Sommers.
Der 61-Jährige war nach dem 0:1 gegen den VfB Homberg dennoch angefressen. „Im Angriff gibt es keine Verletzten, aber völligen Leerlauf“, meinte Sommers und kritisierte damit auch den früheren Kurzzeit-Wuppertaler Raphael Steinmetz (Juli 2017 bis Januar 2018). Für Irritationen sorgte dann jedoch Sommers nächste Äußerung. „Die jungen Spieler, die jetzt ins kalte Wasser geworfen werden, scheinen ihre Aufgabe ohne Plan meistern zu müssen.“ Diese Kritik konnte nur in Richtung Pappas gedeutet werden, Sommers stellte daher schnell klar: „Wir führen im Vorstand keine Diskussion über den Trainer.“ Dieser aber sollte dennoch nicht mehr lange mit dem Gewinnen warten. Schließlich ist Sommers Weg ins NLZ zu Mike Terranova nicht sehr weit...
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