WSV gewinnt letztes Testspiel
Im türkischen Belek kam die Mannschaft gegen den TSV Havelse zum 1:0.
Wuppertal/Belek. „Jawoll“, rief WSV-Nachwuchstorwart Bastian Sube nach dem Abpfiff der Partie des Wuppertaler SV gegen den Nord-Regionalligisten TSV Havelse lautstark über den Platz. Der WSV hat sein letztes Testspiel im Trainingslager im türkischen Belek mit 1:0 gewonnen. Dass die junge Abwehr um die A-Jugendlichen Sube, Innenverteidiger Felix Herzenbruch, Außenverteider Jörn Zimmermann und den Adem Cabuk ohne Gegentreffer geblieben war, war allerdings schon die positivste Nachricht in einem alles in Allem mäßigen und zerfahrenen Spiel.
Der Sieg des WSV war verdient, weil die Wuppertaler zwar wenige, aber insgesamt mehr Möglichkeiten hatten. Als der ansonsten recht harmlose Nord-17. Havelse gegen Ende der Partie etwas stärker aufkam, nutzte Michael Holt einen Gegenangriff mit einer schönen Einzelleistung zum Siegtreffer. Gegen gleich drei Gegenspieler war er an der Strafraumgrenze schneller am Ball und schaffte es dann auch noch, sie auszuspielen. Trainer Michael Dämgen war zwar mit dem Ergebnis, nicht aber mit dem Spiel seiner Mannschaft zufrieden. “Das war ein ganz anderes Spiel als am Donnerstag gegen Wolfsburg, diesmal gab es mir viel zu viele Fehler im Spielaufbau“, kommentierte er die Leistung seiner Mannschaft.
Eine ähnliche Leistung war allerdings auch nicht zu erwarten gewesen. Dämgen selbst hatte die Partie gegen die starken Wolfsburger zur wichtigsten im Trainingslager ernannt, und dort eine Mannschaft aufs Feld gebracht, von der die meisten auch am kommenden Samstag zum Rückrundenauftakt in Münster spielen dürften. Die junge Abwehrachse gegen Havelse zeigte naturgemäß einige Nervositäten und Unsicherheiten im Spielaufbau, spielte aber sehr engagiert. Insbesondere Felix Herzenbruch als kompromissloser Innenverteidigung deutete an, dass man ihn, wenn Not am Mann ist, bedenkenlos bringen kann.
Adem Kabuk hatte seine beste Szene in der ersten Halbzeit bei einem Sturmlauf, den er lieber hätte selbst abschließen sollen, statt in die Mitte zu passen, wo der Ball abgeblockt wurde. Insgesamt agierte er zu ungestüm und hektisch, weshalb in Dämgen auch nach 65 Minuten vom Feld nahm. Als einzige Spitze vor dem nachrückenden Michael Holt stürmte in Halbzeit eins Bekim Kastrati, in der zweiten Halbzeit Jerome Assauer. Kastrati erkämpfte sich mehr Bälle, vergab aber die beste Gelegenheit für den WSV aber nach einem schnellen Spielzug über Pagano aus drei Metern.
Es war auch Paganos beste Szene über 90 Minuten, in denen er sich diesmal zeigen durfte. Auf der rechten Seite hat derzeit der giftige und dynamische Dominik Ernst, der in Halbzeit zwei kam, die Nase vorn. Im defensiven Mittelfeld hielt nach überstandener Innenbanddehnung Waldemar Schattner 90 Minuten durch. Bei ihm wechselten Licht und Schatten. Dass Kapitän Björn Weikl, den weiter muskuläre Probleme mit seinem Hüftbeuger plagen, ebenso wie Markus Heppke (Muskelprobleme) nicht mitspielen konnte, und auch Marcel Großkreutz (Oberschenkelprobleme) und Sebastian Zinke (weiter Achillessehnenbeschwerden) nicht eingesetzt werden konnten, gehörte zu den weniger erfreulichen Aspekten des Trainingslagers.
Kurz vor Schluss sprang dem eingewechselten Lukas van den Bergh dann auch noch die Schulter bei einem Sturz heraus. So durfte sich Bastian Sube als eigentlicher Sieger der Partie fühlen. Der A-Jugendliche machte einen sehr präsenten und sicheren Eindruck. Auch wenn er von Havelse vor keine unlösbaren Probleme gestellt wurde, löste er die Aufgaben, die ihm gestellt wurden, mit Bravour. Bei Standards oder Flanken pflückte er den Ball mehrfach sicher herunter und zeigte auch im Herauslaufen seine Stärke.
Auffallend auch, wie lautstark er seine Abwehr dirigierte und seine Mitspieler anfeuerte. Die Entscheidung, wer am kommenden Samstag in Münster für den gesperrten Sascha Samulewicz zwischen den Pfosten stehen wird, hat Sube seinem Trainer Michael Dämgen jedenfalls nicht einfach gemacht, selbst wenn morgen oder am Montag Patrick Nettekoven wie beabsichtigt nachverpflichtet wird. Beobachtet wurde die Partie vom Wolfsburger Trainergespann Lorenz Günther Köstner und Alexander Stremel, die mit Havelse ihren übernächsten Gegner in der Regionalliga Nord unter die Lupe nahmen.
„Die Havelser stehen kompakt und machen es Wuppertal nicht einfach“, kommentierte Stremel. Auch ihm war freilich nicht entgangen, dass der WSV an die starke Leistung wie am Donnerstag gegen seinen VfL Wolfsburg II (1:1) nicht herankam. „Dass die in der Regionalliga West auf Platz 12 stehen, kann man bei dem Auftritt gegen uns gar nicht glauben“, sagte Stremel.