WSV hält einen Punkt in Kiel fest
3. Liga: Das hart erkämpfte 1:1 (1:1) im Duell der Kellerkinder gibt vor dem Heimspiel gegen Burghausen Auftrieb.
Wuppertal/Kiel. Nach dem 1:1 bei Holstein Kiel waren sich alle Beteiligten schnell einig: Der WSV kann mit dem einen Punkt im Duell der Kellerkinder sehr zufrieden sein und hat weiterhin einen Rückstand von drei Punkten auf das rettende Ufer. Mit einem Erfolg über Wacker Burghausen am Mittwoch im Stadion am Zoo (Anstoß 19 Uhr) kann das Team wieder über dem Strich stehen. "Dann müssen wir nachlegen", sagte WSV-Kapitän Karsten Fischer.
In einer auf insgesamt schwachem Niveau stehenden Partie spielte der WSV in der ersten Halbzeit besser Fußball, kombinierte einige Male gefällig und traf per direkt verwandelten Freistoß von Björn Weikl (36.) zum verdienten Ausgleich. Kiel war durch Marc Heider (23.) der Führungstreffer gelungen. Dies mit freundlicher Unterstützung des WSV, denn nach einer Ecke und einem Fehlpass wurde das Team ausgekontert. "Wir sind nach dem Tor zurückgekommen und können mit dem Punkt gut leben. Wir haben fantastisch gefightet", sagte WSV-Trainer Uwe Fuchs.
Warum der WSV nach dem Pausentee viel verhaltender spielte und wie schon gegen Bayern München II zu tief in der eigenen Hälfte stand, konnte kein Spieler so recht erklären. Kiel blieb zwar ohne zwingende Chance, doch der WSV hätte mit mehr Ruhe und Cleverness bei Kontern mehr als die zwei Chancen von Tobias Damm und Edgar Bernhardt herausspielen können. Bernhardt hatte den Kieler Schlussmann schon ausgespielt, doch es fehlte die Kraft und Abgeklärtheit, um aus spitzem Winkel das Tor zu erzielen.
"Kiel hat mit mehr Druck in der zweiten Halbzeit gespielt und wir sind nicht mehr hinten rausgekommen. Den Punkt haben wir uns erkämpft, wir kommen nicht mit leeren Händen nach Wuppertal", sagte Torhüter Christian Maly. Ihn hatten die Kieler Fans als Buhmann ausgemacht, bezichtigten ihn des Zeitspiels. Doch "Bob" musste schon in der ersten Halbzeit als Vorsichtsmaßnahme eine Oberschenkel-Bandage tragen. Später sorgte ein Ellenbogen für eine blutende Nase. Für das Spiel gegen Burghausen empfiehlt Maly: "Wir sollten nicht auf die Tabelle schauen, sondern auf den nächsten Gegner. Wir sind in der Bringschuld."
Ein Kraftproblem ist am Mittwoch gegen Burghausen seitens des WSV nicht zu befüchten. "Langsam gewöhnt man sich an den Rhythmus der englischen Wochen. Anstrengender als die körperliche Belastung ist die im Kopf", sagte WSV-Verteidiger Steve Müller. "Jetzt gilt es, sich gezielt zu regenerieren." Wie er das macht? "Zuhause die Beine hochlegen und nicht auf die Pirsch gehen. Dafür ist jeder selbst verantwortlich", so Müller. Er hatte übrigens nach der Niederlage gegen Dortmund einen Aufschwung prognostiziert. Fuchs kündigte an, dass gegen Burghausen Fatmir Vata wieder zur Verfügung steht. Eine kleine Chance sieht er auch bei Kosta Rodrigues.
"Dass es kein schönes Spiel werden würde, war aufgrund des Tabellenstands und des Rasens schon vorher klar", sagte Tim Jerat, in der Saison 2008/09 noch WSV-Kapitän. "Der WSV kann mit dem Punkt besser leben als wir. Beide Vereine bleiben weiter im Rennen." Jerat war auch am Sonntag Kapitän. Allerdings trug er für den erkrankten Sven Boy die Kapitänsbinde der Kieler Störche.