Marita Runge: „Für jedes Tor eine Besonderheit“
Die geheimen Motivationskünste der Marita Runge.
Wuppertal. Marita Runge, von ihrem Ehemann Friedhelm liebevoll "Eule" gerufen, hat eigentlich keine Ahnung vom Fußball. Sagt zumindest ihr Gatte. Von Mannschaftsmotivation scheint sie dagegen eine ganze Menge zu verstehen. "Sie hat sich vor dem Spiel etwas einfallen lassen", sagte Runge am Dienstagabend nach dem Spiel ein wenig kryptisch. Was genau das war, wollte er nicht sagen.
"Für jedes Tor gibt’s eine Besonderheit und auch für denjenigen, der es aufgelegt hat", lautete der Plan. "Ich wäre auf so etwas nicht gekommen", sagte Runge und zollte seiner Ehefrau ein dickes Kompliment. Auch die rückte nicht mit der Sprache raus, schmunzelte nur vielsagend und freute sich mit ihrem Mann über einen nicht mehr erhofften Sieg.
Runge selbst blieb nach dem Spiel relativ cool. "Man hat endlich mal gesehen, dass eine Mannschaft etwas erreichen kann, wenn sie es auch wirklich will. Ich war auch nach dem 3:2 der Bayern überzeugt davon, dass das Spiel zumindest noch mit einem Remis endet", sagte Runge und ergänzte: "Das 3:3 war ein Kampftor, es war zu sehen, dass die Mannschaft es machen wollte."
Runge bestätigte noch einmal, dass es für die Rückrunde einen Plan B gebe. "Alles andere wäre ja auch fahrlässig, angesichts der bislang wenigen Siege", so Runge. Sitzt Trainer Uwe Fuchs nun wieder sicherer im Sattel? "Das nächste Spiel ist schon am Sonntag." Mehr sagte Runge zum Trainerthema nicht.
Dagegen muss Nermin Celikovic sicher noch häufig erzählen, wie er den Ball zum 4:3 in den Winkel jagte. "Das war echt Wahnsinn. Ich stand perfekt am Sechzehner und habe ihn super getroffen." Als Wahnsinn empfand er auch die Stimmung nach dem 3:3. "Das war schon klasse, aber nach dem 4:3 war dann die Hölle los.
Dieses Spiel hat jeden fasziniert, egal ob Fan oder nicht. Der Trainer hat Recht gehabt. Uns sollte man nicht abschreiben", sagte Celikovic, der keinen Hehl aus seinem Seelenleben machte. "Nach so einem Spiel brauche ich erstmal zwei Tage, um runterzukommen."