WSV: Verlieren verboten
Heute Abend (Anstoß 19 Uhr) trifft der Drittligist im Stadion auf den FC Bayern München II.
Wuppertal. Kann der WSV heute Abend im dritten Heimspiel in Folge endlich den "Bock" umstoßen? Gelingt mit einem Sieg gegen den FC Bayern München II (Anstoß im Stadion am Zoo ist um 19 Uhr) die Trendwende im Abstiegskampf? Fragen, auf die es wohl erst nach dem Abpfiff gegen 20.50 Uhr eine Antwort geben wird. Die Mannschaft dürfte alles daran setzen, dieses eminent wichtige Heimspiel zu gewinnen. Schon allein aus Eigennutz, denn ein Großteil der Spielerverträge läuft zum Saisonende aus. Heute stehen nicht nur Punkte, sondern auch Arbeitsplätze auf dem Spiel.
Aber was passiert, wenn auch diese Partie verloren geht? Greifen dann auch beim WSV die üblichen Mechanismen des Profigeschäfts? Das Bekenntnis von Präsident Friedhelm Runge zu Trainer Uwe Fuchs fiel nach der 0:2-Niederlage gegen Dortmund nicht so eindeutig aus, dass der Fußballlehrer daraus die Garantie ableiten kann, auch nach einer neuerlichen Schlappe bis zum Saisonende zusammen mit Co-Trainer Thomas Stickroth auf der Bank zu sitzen. So könnte Runge Plan B, sprich einen Trainerwechsel, aus der Schublade ziehen. "Dafür bin ich zu lange im Geschäft, um diesen Fall nicht abgesichert zu haben", sagte Runge gestern und erhöhte damit den Druck auf Fuchs.
Fehlen werden beim WSV heute Kosta Rodrigues (Muskelzerrung), Fatmir Vata (Oberschenkelprobleme) und Michael Stickel (ausgelaugt). Dafür kehrt Abwehrchef Michael Lorenz nach seiner Gelbsperre zurück. Von Beginn an auflaufen könnte auch Tobias Damm, der nach seiner Einwechslung gegen Dortmund mehr Schwung ins Spiel brachte als Andrés Formento und Daniel Keita-Ruel, die ihre Chance in der Startformation nicht nutzten.
Die kleinen Bayern haben nach zehn Punkten aus den vergangenen vier Spielen erst einmal Abstand zur Abstiegszone geschaffen. Trainer Mehmet Scholl muss aller Voraussicht nach mit Diego Contento, David Alaba und Mehmet Ekici auf drei Stammspieler verzichten, weil Chefcoach Louis van Gaal sie wohl am Mittwoch in sein Aufgebot für das DFB-Pokal-Halbfinale bei Schalke 04 berufen dürfte. "Am vergangenen Samstag haben uns die Ausfälle schon etwas aus dem Konzept gebracht. Aber glücklicherweise befindet sich Torhüter Thomas Kraft derzeit in überragender Form", sagte Scholl über das 1:1 in Regensburg, das Deniz Yilmaz mit einem durch den ehemaligen WSV-Stürmer Marcel Reichwein verursachten Foulelfmeter sicherstellte.
Scholl hat übrigens ein WM-Ticket sicher. Weit vor der offiziellen Bekanntgabe des Aufgebotes für Südafrika durch Bundestrainer Joachim Löw sickerte durch, dass der ehemalige Mittelfeldregisseur im zarten Alter von 39 Jahren erstmals aktiv an einer Fußball-Weltmeisterschaft teilnehmen wird. Die ARD gab bekannt, dass Scholl, der nach dem Turnier Günter Netzer als Experten ablösen wird, bereits am Kap der guten Hoffnung zu Einsätzen vor der Kamera kommt.
Damit hat er etwas mit den WSV-Fans gemein. Denn die sind heute Abend ebenfalls guter Hoffnung, dass ihr Verein endlich im Stadion gewinnt.