Schock sitzt tief beim WSV
Am Samstag steigt das nächste Kellerduell gegen den BVB II im Stadion am Zoo. Wieder mit Neppe und Formento?
Wuppertal. Das Entsetzen stand den Anhängern des Wuppertaler SV nach dem Abpfiff der Partie gegen den SV Wehen-Wiesbaden ins Gesicht geschrieben. "So spielt ein Absteiger", lautete der Satz, der unter den 3000 Wuppertalern nach der 0:2-Niederlage im Kellerduell der 3.Liga die Runde machte.
Auch am Tag danach saß der Schock noch tief, denn ausgerechnet gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf knüpfte der WSV an die Krisenspiele der Vorrunde an, als den Wuppertalern im eigenen Stadion gegen den VfB II (0:3), Sandhausen (0:2), Aue (0:2) und Osnabrück (0:4) klar die Grenzen aufgezeigt wurden. Der Rückfall in überwunden geglaubte Zeiten macht deutlich, dass der Mannschaftskader in dieser Zusammensetzung keine Zukunft über das Ende der Saison hinaus hat.
Es mangelt dem WSV auf etlichen Positionen an der fußballerischen Qualität, am Tempo, an der Torgefährlichkeit und zuweilen auch an der jugendlichen Frische, um im eigenen Stadion einen Gegner auszuhebeln. WSV-Trainer Uwe Fuchs stellte sich am Donnerstag im Rückblick erneut vor seine Spieler. "Am Willen hat es nicht gelegen, das war viel mehr ein mentales Problem. Die Mannschaft wird sich am Samstag körperlich erholt haben und sich mit mentaler Stärke ganz anders gegen Borussia Dortmund präsentieren", kündigte Uwe Fuchs an.
Im Spiel gegen Wehen streikte die Anzeigetafel im Stadion am Zoo. Es leuchtete nur die rote Laterne, die der WSV am Samstag unbedingt wieder an Kiel oder Wehen-Wiesbaden abgeben möchte. Um den letzten Tabellenplatz zu verlassen, muss aber ein Sieg im Kellerduell gegen Borussia Dortmund II her.
Veränderungen im Team des WSV wird es zwangsläufig geben, denn mit Stefan Lorenz (Gelbsperre) fällt ausgerechnet einer der Leistungsträger aus. Ihn könnte Steve Müller in der Innenverteidigung ersetzen. Außerdem kehrt Marco Neppe, der seinen grippalen Infekt bis Samstag überwunden haben sollte, wieder in die Anfangsformation zurück.
Frischen Wind könnte der WSV allerdings auch im Angriff gut gebrauchen. Torhungrig zeigte sich zuletzt nur Andrés Formento. Wegen der U23-Regelung allerdings allein in der Niederrheinliga, wo ihm drei Treffer in drei Spielen gelangen.
WSV-Präsident Friedhelm Runge hatte unmittelbar nach der Niederlage gegen Wehen an die Berufsehre der Spieler appelliert. Uwe Fuchs richtet vor dem nächsten Spiel einen Appell an die Fans, die Mannschaft weiter zu unterstützen. "Es wird am Samstag keinen Grund geben, die Spieler auszupfeifen."
Am Donnerstag begann im Stadion die Reparatur der defekten Anzeigetafel. So schnell will man die Lichter am Zoo nun doch nicht ausgehen lassen.