WSV im Trainingslager: Drei Gastspieler sind noch im Rennen

Im Trainingslager in Bad Kreuznach testet der WSV auch weitere Gastspieler.

Wuppertal. Im wahrsten Sinne des Wortes fürstlich, nämlich im Fürstenhof, mitten im von der Nahe umflossenen Kurviertel von Bad Kreuznach, residieren die Regionalliga-Kicker des Wuppertaler SV. Doch für die Sehenswürdigkeiten im Kurpark und auch im Städtchen hatten sie an den ersten drei Tagen des Trainingslagers kaum ein Auge. Eher geht es darum, mittags zwischen den Trainingseinheiten ein Auge zuzumachen. Inklusive des frühmorgendlichen Waldlaufs, den Trainer Hans-Günter Bruns gerne seinen neuen Assistenten, Jörg Jung, anführen lässt, sind es derzeit drei Einheiten pro Tag. Und dass dabei nicht gekleckert, sondern geklotzt wird, sieht man am schweren Gang der Spieler an das erlesene Büffet beim Mittagessen.

Zum ersten Mal machte gestern früh auch Abwehrrecke Andre Wiwerink nach weitgehend überstandener Prellung unter dem Fuß das komplette Programm mit. Wieder hieß es Hochintensives Intervalltraining (HIT) mit Kraft- aber auch Spieleinheiten. Und auch beim abschließenden Spiel Elf gegen Elf hielt sich „Wiwe“ — wie das gesamte Team — nicht zurück, wie ein Zusammenpraller zwischen ihm und Stürmer Christian Knappmann zeigte. Beide rauschten mit den Köpfen zusammen, rappelten sich aber schnell wieder auf.

Kaum Chancen auf einen Vertrag hat Gastspieler Aleksandr Nazarov (zuvor Zweibrücken), der Trainer Hans-Günter Bruns nicht beeindrucken konnte. Der Ex-U-18-Nationalspieler Christopher Mandiagu (zuvor Gladbach II) sagte gestern kurzfristig wegen einer Verletzung ab. Voll dabei sind hingegen die Gastspieler Lutz Radojewski (Neffe von WSV-Coach Peter Radojewski), der in der Jugend bereits beim WSV gespielt hatte, ehe er vom 1. FC Köln abgeworben worden war, Routinier Benni Reichert und der junge Ex-Bochumer Laurenz Wassinger. In der Mittagspause führte Trainer Hans-Günter Bruns ein kurzes Gespräch mit Wassinger-Berater Gunther Neuhaus. „Am Donnerstag können wir mehr sagen“, meinte Bruns, der den Ex-Bochumer ins Trainingslager eingeladen hatte. „Natürlich müssen wir aber auch noch die finanziellen Möglichkeiten hinbekommen, um tätig werden zu können“, so Bruns.

Einerseits, falls Benni Baltes und Ben Abelski, mit denen er nicht mehr plant, einen neuen Verein finden sollten, andererseits aber auch durch einen Trikotsponsor. Bekanntermaßen verhandelt Präsident Friedhelm Runge mit einem Getränkehersteller. Dass das neue Trikot noch nicht vorgestellt wurde, liegt auch daran, dass es weiterhin kein Ergebnis gibt. So flimmert in der Hotel-Lobby unter der Überschrift „Willkommen Wuppertaler SV Borussia“ weiterhin das Mannschaftsbild vom Beginn der vergangenen Saison über einen großformatigen Flachbildschirm.