WSV - Schalke II:
Streitfall wird zum Glücksfall

Dienstag (Anstoß 19.30 Uhr) erwartet der Wuppertaler SV den Regionalliga-Spitzenreiter FC Schalke 04 II im Stadion am Zoo.

Wuppertal. Vielleicht wäre es für den Wuppertaler SV heute Abend etwas leichter, wenn er auf die erste Mannschaft von Schalke 04 treffen würde. Die präsentiert sich in der Bundesliga defensiv schwach, offensiv harmlos und nach fünf Pflichtspielniederlagen in Folge total verunsichert.

Doch für das Team von Trainer Michael Dämgen steht heute (Anstoß 19.30Uhr das Treffen mit der Zweitvertretung der "Königsblauen" auf dem Plan.

Und die wiederum reist nach dem 1:0-Sieg über den 1.FCKaiserslautern II als alleiniger Tabellenführer der Regionalliga West ins Stadion am Zoo. "Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass wir uns nicht noch einmal nur mit dem Klassenerhalt zufrieden geben können, wenn unsere Erste in der Champions League spielt", sagt Trainer Michael Boris.

Der 35-Jährige kam bei den Schalkern über ein Praktikum an den Job als Übungsleiter des Nachwuchsteams. Ein Praktikum, das ihm Felix Magath im August 2009 versprochen hatte, als S04 in der ersten DFB-Pokal-Runde gegen Germania Windeck, den damaligen Verein von Boris, mit 4:0 gewann. Als der zweiten Mannschaft dann der Abstieg in die NRW-Liga drohte, wurde Boris im Januar 2010 kurzerhand als Retter installiert.

Nun peilt er einen einstelligen Tabellenplatz an. Von diesem Ziel rückt er auch als Spitzenreiter nicht ab. Für mehr ist ihm einfach zu viel Sand im Getriebe.

"Wenn man oben steht, dann hat man eben auch mal Glück. Aber es läuft noch längst nicht so rund, wie es den Anschein hat. Und deshalb beginnen wir jetzt auch nicht zu träumen. Zunächst mal müssen 40 Punkte her, dann können wir weitersehen", sagte Boris nach dem glücklichen Sieg über die kleinen Betzenberg-Teufel.

Bei diesem Sieg stand auch Albert Streit auf dem Platz. Der 30-jährige Mittelfeldspieler wurde von Felix Magath aussortiert und will seinen bis 2012 mit 2 Millionen Euro pro Jahr dotierten Vertrag - das entspricht fast dem WSV-Etat - bei der Schalker Reserve absitzen.

"Er hatte großen Anteil am Klassenerhalt und ist eine Identifikationsfigur für die jungen Spieler", sagt Michael Boris, der den Streitfall sogar zum Mannschaftskapitän machte. Doch wird das Duo Boris und Streit die Saison auch gemeinsam beenden?

Schließlich könnten die erste und zweite Mannschaft der Schalker ihre derzeitigen Leistungen konservieren. Und dann wäre Michael Boris die preisgünstigste, wenn auch sehr unwahrscheinliche Variante für eine Magath-Nachfolge. Und Albert Streit wieder ein Thema für die 1. Liga.