Fußball WSV sucht das Pokal-Erlebnis

Im Viertelfinale des Niederrheinpokals muss der Regionalligist am Sonntag die Hürde SC West Düsseldorf überspringen. Dann stehen lukrative Gegner in Aussicht.

Foto: A. Fischer

Wuppertal. In der Liste der noch vier Spiele bis Weihnachten hat die Pokalpartie gegen den SC Düsseldorf West für den Wuppertaler SV einen besonderen Stellenwert. Was sich aus dem Pokal entwickeln kann, hat der Regionalliga-Aufsteiger in diesem Sommer bereits erlebt, als er im Finale gegen Essen vor 17 000 Zuschauern im Stadion und Hunderttausenden bei Fernseh-Live-Einblendungen spielen durfte.

Auch wenn es am Sonntag, zur ungemütlichen (Totensonntag-) Anstoßzeit um 18 Uhr am Flinger Broich in Düsseldorf noch wenig Ehre und kein Geld zu verdienen gibt, macht Sportdirektor Manuel Bölstler keinen Hehl daraus, dass ein Erfolg in dieser Partie für den WSV enorm wichtig ist. Schon im Halbfinale könnte es lukrativ werden, denn dort steht schon Drittligist MSV Duisburg. RWO oder RWE sind ebenfalls mögliche Gegner, wenn sie ihre Viertelfinalaufgaben lösen.

Dass der WSV als Favorit in die Partie geht, ist keine Frage, Nachlässigkeiten will Trainer Stefan Vollmerhausen aber nicht dulden. „Wir gehen das an, wie ein Meisterschaftsspiel und werden die zu diesem Zeitpunkt stärkste Aufstellung aufbieten“, verspricht er.

Ein wenig im Hinterkopf sind da noch die beiden überraschenden Niederlagen gegen der SC West, der in der vergangenen Saison die einzige Mannschaft war, die den WSV zweimal bezwingen konnte.

„Natürlich haben die Videos vom 0:2 im April am Flinger Broich in der Vorbereitung eine Rolle gespielt“, sagt Vollmerhausen. Vergleichbar sei das allerdings nur bedingt. „Bei allem Respekt vor dem SC West, wir haben inzwischen eine ganz andere Qualität.“

In der Tat stehen aus dem damaligen WSV-Aufgebot nur Sebastian Wickl, Peter Schmetz und Daniel Grebe (litt unter der Woche an einem Magen-Darm-Infekt) aktuell in den Regionalliga-Startformationen. Ercan Aydogmus ist nach seiner Gürtelrose weiter krankgeschrieben.

Kapitän Gaetano Manno hatte beim 0:2 im April gefehlt und will von einem möglichen „Fluch vom Flinger Broich“, wo der WSV mit seiner ersten Mannschaft seit Jahren nicht gewonnen hat“, nichts wissen. „Ich persönlich habe da noch nie verloren.“ Für Stefan Vollmerhausen erübrigt sich eine solche Diskussion spätestens nach dem 2:2 gegen Fortuna Düsseldorfs U 23 am Anfang dieser Saison. Dass der Punkt damals glücklich war, ließ er unerwähnt.

Für den Oberliga-Siebten SC West dürften die zwei jüngsten Siege gegen den WSV und der Heimvorteil dennoch Motivationshilfe sein. „Außerdem haben wir in dieser Saison vor allem gegen die Mannschaften, die in der Tabelle über uns stehen, gut ausgesehen“, sagt SC-West-Geschäftsführer Frank Weyrich. Er verweist auf das 0:0 gegen die SSVg Velbert und den 3:0-Erfolg in Schonnebeck. Dem WSV mag das als Warnung dienen, damit die Pokalträume nicht am Flinger Broich platzen. „Vorausgesetzt wir gewinnen, werden wir die Bewerbung für die Austragung des Pokalfinales abgeben“, kündigte Manuel Bölstler schon mal an. “ Vom Spiel berichten wir am Sonntag live im Internet:

wz.de/liveticker