WSV von zehn Wölfen gehetzt
Selbst in Überzahl gerät der 2:1 (2:1)-Erfolg in Wolfsburg in Gefahr. Damm und Saglik treffen vor der Pause.
<strong>Wolfsburg. War das der so sehnlichst erwartete Befreiungsschlag für den WSV? Nach dem 2:1 (2:1)-Sieg beim Tabellenletzten VfLWolfsburg II dürften Zentnerlasten von den Schultern der Verantwortlichen gefallen sein. Mit nun 42 Punkten (Platz fünf) hält die Mannschaft von Trainer Wolfgang Frank Anschluss zu den Aufstiegsplätzen. Für Frank war es der erste Sieg nach seinem Amtsantritt. "Dieses Erfolgserlebnis war extrem wichtig für uns. Wie der Sieg zustande kam, ist mir egal. Er tut jedenfalls gut", meinte Frank. Mit Eintracht Braunschweig erwartet der WSV am kommenden Samstag die "Mannschaft der Stunde" - ein Knüller im Stadion am Zoo. Doch soll tatsächlich die Wende gelingen, muss der WSV zulegen. Gegen die "Jungwölfe" des Bundesligisten VfL erwischten die Wuppertaler einen perfekten Start. Tobias Damm beendete seine torlose Zeit in Meisterschaftsspielen nach sechs Minuten, als er eine Unachtsamkeit in der Wolfsburger Abwehr (zwei Spieler behinderten sich gegenseitig) im Stil eines Torjägers ausnutzte. Balsam für die Seele des Stürmers. Auch am zweiten Treffer war er beteiligt. Nach einem exakten Pass von Tim Jerat wurde Damm von VfL-Torhüter Jonas Deumeland von den Beinen geholt. Ein umstrittener Elfmeter, denn Deumeland hatte auch den Ball getroffen. Für Schiedsrichter Patrick Ittrich dagegen eine klare Sache. Mahir Saglik verwandelte zum 2:0. "Für mich war das kein Elfmeter", sagte VfL-Trainer Petar Houbtchev. "Schwer zu beurteilen", meinte Kollege Frank diplomatisch. Eine beruhigende Führung für den WSV, zumal Peter van der Heyden nach dem Elfmeter wegen einer Schiedsrichterbeleidigung vorzeitig zum Duschen musste. Die knapp 200 WSV-Fans durften sich aber nicht lange über eine sichere Führung freuen. Bei ungemütlichen äußeren Bedingungen gelang den Wolfsburgern der Anschlusstreffer, der Juri Neumann in der 26.Minute gut geschrieben wurde. Victor Hugo Lorenzón konnte den Ball nicht klären und bugsierte ihn nach Angaben von Torhüter Christian Maly mit über die Linie. Trotz numerischer Überlegenheit gelang es dem WSV fortan nicht, den Gegner spielerisch unter Druck zu setzen. Mehr als ein Pfostenschuss von Damm (69.) sprang in Überzahl nicht heraus. Stattdessen war auf dem tiefen Geläuf Kampf angesagt. Bis in die Schlussminuten hetzten die zehn Wölfe noch den Favoriten. "Der Sieg ist etwas glücklich zustande gekommen. Nach dem 2:1 haben wir den Faden verloren und das dritte Tor verpasst", sagte Frank. Um aber im Anschluss das Positive hervorzuheben: "Von der Einstellung her war das richtig gut. Ein Befreiungsschlag." Benno Möhlmann
Ergebnis 1:2 (1:2)
VfLWolfsburgII Deumeland; Schulze, Reiche, van der Heyden, Karimow; Wemmer (86.Rama), Makiadi, Evljuskin, Neumann; Kreuls; Brechler (70.J.Wemmer)
WuppertalerSV Maly; Malura, Stuckmann, Lorenzón, Wiwerink (46. Lejan); Neppe, Bölstler, Jerat, Rietpietsch (61. Dogan); Damm, Saglik (84. Schulp). Tore 0:1 Damm (4) 0:2 Saglik (21.) 1:2 Neumann (26.)
RoteKarte van der Heyden (20.)
GelbeKarten Kreuls, J. Wemmer/Jerat
Schiedsrichter Patrick Ittrich