WSV will die Scharte auswetzen

Beim Auswärtsspiel gegen Baumberg am Sonntag im Stadion am Zoo (Anstoß 15 Uhr) soll sich nicht nur personell einiges ändern.

WSV will die Scharte auswetzen
Foto: Uwe Schinkel

Wuppertal. Wiedergutmachung ist angesagt, wenn der Wuppertaler SV am Sonntag sein Auswärtsspiel gegen die Sportfreunde Baumberg im Stadion am Zoo bestreiten darf. „Wir sind sehr froh, dass das Spiel zustande kommt“, stellt Trainer Radojewski gleich klar, denn noch eine Woche länger mit der Scharte aus dem 1:5 gegen Hönnepel-Niedermörmter herumzulaufen, sei für die Köpfe gar nicht gut.

Überhaupt gibt sich Radojewski, der nach dem 1:6 gegen Oberhausen und dem 1:5 gegen Hönnepel auch selbst in die Kritik geraten ist, kämpferisch. „Ich werde mich nicht kampflos ergeben und sagen, Hönnepel ist weg. Dafür sind es noch zu viele Spiele“, sagt er, fordert aber gleichzeitig, dass sich in der Mannschaft einiges ändern muss. Mit der sportlichen Leitung Achim Weber und Thomas Richter hat er am Mittwochabend einen Fahrplan bis Sommer verabredet und kündigt auch für Sonntag personelle Veränderungen an.

Welche? „Das wird man sehen“, sagt er. Ab sofort gibt es etwa immer mittwochs ein Großfeldspiel, in das Akteure der 2. Mannschaft und der A-Jugend integriert werden. Radojewski: „Da kann man gewisse Situationen besser einüben.“ Zugleich ist es auch das Signal für die nachrückenden Spieler, dass der Weg nach oben immer offen ist.

Von der Mannschaft fordert Radojewski, an Teamgeist und Zusammenhalt zu arbeiten: „Wenn man abseits des Platzes kein Team ist, spiegelt sich das auch auf dem Rasen wider.“ Schmerzlich habe sich bemerkbar gemacht, dass es keinen Führungsspieler gebe, der die Mannschaft vor allem in schwierigen Situationen mitreiße und klare Ansagen gebe, so wie bei Hönnepel der überragende Christian Mikolajczak.

In dieser Hinsicht fehle dem WSV Michael Bemben, der sich nach der Hinrunde voll auf seinen Beruf konzentriert hat. Neuzugang Dennis Schmidt könne vielleicht ein solcher Führungsspieler werden, müsse sich aber noch einfinden.

Einen Teil der Niederlage vom Sonntag schreibt Radojewski selbstkritisch auch der eigenen Person zu: „Auch wenn wichtige Akteure ausfallen, werde ich keine Spieler mehr auf Positionen einsetzen, auf denen sie nicht zu Hause sind“, sagt er. Gemeint waren vor allem Innenverteidiger Maximilian Nadidai und Nils Nettersheim, die auf links ihre eigentlichen Stärken nicht zur Geltung bringen konnten.

Welche personellen Alternativen es stattdessen für Sonntag gibt, ist noch offen. Ein Lichtblick zeichnet sich bei Tim Manstein ab, dessen Oberschenkelverletzung nach einer MRT-Untersuchung nicht so schwerwiegend scheint, wie befürchtet. Fatmir Ferati, der im Abschlusstraining vor der Partie gegen Hönnepel einen Schlag auf den Knöchel erhalten hatte, sollte am Donnerstag wieder ins Training einsteigen. Vier bis acht Wochen Fehlen wird dagegen Marvin Schurig. Seine Meniskusverletzung ist so schwer, dass er operiert werden muss.

Nicht nur um die Scharte vom vergangenen Sonntag auszuwetzen, dürften die WSV-Spieler übrigens auf die Partie gegen Baumberg brennen. Auch aus dem Hinspiel (1:1) ist noch eine Rechnung offen.