WSV-Fanprojekt: Neuer Sozialarbeiter und viele Pläne
Thomas Lükewille (29) hat seine Stelle im Fanprojekt Wuppertal angetreten — und hat viel vor.
Wuppertal. Der Kasslerbraten brutzelt in der Pfanne, das Sauerkraut köchelt bereits auf niedriger Temperatur auf dem Herd. „Die Kartoffeln haben wir auch gerade aufgesetzt. Jetzt habe ich einen Moment Zeit“, sagt Thomas Lükewille. Der 29-Jährige ist der „Neue“ — Anfang Februar hat er seine volle Stelle als Sozialarbeiter im Fanprojekt Wuppertal angetreten, ganz angekommen sei er noch nicht.
„Aber wirklich alle haben mich sehr cool aufgenommen“, schickt der Wahl-Kölner gleich hinterher. Alle, das sind vor allem die WSV-Fans rund um die Gruppe Ultras Wuppertal, die im Stadion am Zoo nicht nur mit ihren Dauergesängen, sondern auch mit kunstvoll gestalteten Choreographien auf sich aufmerksam machen. Ihre großen Fahnen, Banner und Plakate stellen sie selbst her — und dafür nutzen sie die Räume des Fanprojektes in der Tannenbergstraße 35 a — kurz das 1954.
Erlebnispädagoge Lükewille, ist zwar selbst Fußballfan, drückt den Stuttgarter Kickers bereits seit Kindertagen die Daumen, mit der Ultra-Fankultur an sich hatte er bisher gleichwohl weder beruflich noch privat Berührungspunkte. Deshalb hält er sich derzeit auch noch ein wenig zurück, wenn zwischen den Jungs mal die Fetzen fliegen. Dann steht ihm Fanprojekt-Kollege Nico Klinkert zur Seite.
Aufgefallen sei ihm, sagt Lükewille, dass kaum Mädchen die Angebote des Fanprojektes nutzen würden. „Früher gab es mal ein Mädchenfußballteam, hat mir Nico Klinkert erzählt. Aber das ist nach und nach eingeschlafen“, erzählt Thomas Lükewille. Gerne würde er eine neue Mädchen-Mannschaft ins Leben rufen. „Mit regelmäßigem Training und Teilnahme an Turnieren“, verspricht er. Am Donnerstag war er mit den Jungs bereits kicken — auch das soll eine regelmäßige Einrichtung werden.
In den Ferien würde Lükewille den Jugendlichen zudem gern mehrtägige Touren anbieten. „Eine Reise nach Polen oder eine große Kanufahrt könnte ich mir gut vorstellen“, erzählt er. Geschlafen würde dann im Zelt, das Essen in der Feldküche gekocht.
Apropos Küche, da müssen noch die Kartoffeln vom Herd genommen werden. Die Jungs haben den Tisch bereits gedeckt — Mahlzeit. ull